ATHEN (dpa-AFX) - Während viele anderen EU-Staaten regionale und sogar landesweite Lockdowns verhängen, schließt die griechische Regierung diese Option kategorisch aus. "Weder wird es einen Lockdown geben, noch wird das Gesundheitssystem zusammenbrechen", sagte Regierungssprecher Giannis Oikonomou am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Es gebe auch keine Anweisungen, Operationen zu verschieben, wobei man mit den Krankenhäusern darüber in ständigem Kontakt stehe. Zur Not würden private Kliniken diese Operationen übernehmen, sagte Oikonomou.

Athen setzt angesichts der vierten Corona-Welle vor allem darauf, Ungeimpfte zu überzeugen und unter Druck zu setzen. So dürfen Geschäfte, Gastronomie, Veranstaltungen und Kultureinrichtungen nur noch mit Impf- oder Genesenem-Nachweis besucht werden. Am Arbeitsplatz gilt für Ungeimpfte die Pflicht, zwei negative Corona-Tests pro Woche vorzuweisen. Die Zahl der Erstimpfungen habe sich seit der Ankündigung und Umsetzung dieser Maßnahmen verdreifacht, berichtete am Donnerstag die Zeitung "To Proto Thema".

Mittlerweile sind laut griechischer Gesundheitsbehörde gut 6,5 Millionen der rund 11 Millionen Einwohner des Landes mindestens zwei Mal geimpft. Auch wurde bereits vor mehren Wochen mit der Auffrisch-Impfung begonnen, für die sich alle doppelt geimpften Erwachsenen anmelden können. Allerdings sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Von Dienstag auf Mittwoch verzeichnete die griechische Gesundheitsbehörde 7108 Neuinfektionen binnen 24 Stunden./axa/DP/stw