(neu: Münchner Flughafen, weitere Angabe zu Köln)

HAMBURG/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Zwei norddeutsche Bundesländer starten in die Schulferien, für Familien in Nordrhein-Westfalen steht die zweite Ferienwoche bevor - an den Flughäfen sind die Wartezeiten teils lang. Am Hamburger Flughafen mussten manche Menschen am frühen Freitagmorgen länger warten - laut Bundespolizei bereits um 4.30 Uhr bis zu 60 Minuten vor den Sicherheitskontrollen.

Es sei ein starker Reisetag mit 45 000 An- und Abreisenden, sagte eine Pressesprecherin des Hamburger Flughafens am Freitagmorgen. Aufgrund des hohen Aufkommens habe der Flughafen bereits um 3.15 Uhr die Terminals geöffnet und um 3.30 Uhr die Check-in-Schalter aufgemacht. Am Morgen seien bereits viele Familien in den Urlaub geflogen. Es werde auch im Tagesverlauf weiter mit Wartezeiten gerechnet, obwohl bereits zusätzliche Einsatzkräfte zur Arbeit an den Flughafen gekommen seien.

Der zeitgleiche Streik des Technikpersonals habe bislang aber keine Auswirkung auf den Flughafenbetrieb gehabt, betonte die Sprecherin des Flughafens. Beschäftigte einer Instandhaltungsfirma, die für die Instandhaltung der Technik in der Gepäckbeförderung, der Startbahnen und anderer technischer Infrastrukturen zuständig ist, sind in einen eintägigen Warnstreik getreten. 30 bis 40 Mitarbeiter der Frühschicht seien dem Aufruf am Freitag schon vor 6.30 Uhr gefolgt, es würden hoffentlich noch mehr, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe am Morgen.

In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben die Schülerinnen und Schüler an diesem Freitag ihren letzten Schultag - dann starten in den beiden Nord-Ländern die Sommerferien. In Nordrhein-Westfalen wurde am Freitag mit der zweiten Ferienwelle gerechnet.

Auf den Autobahnen könnte es laut ADAC noch voller werden als am vergangenen Wochenende. Das höchste Staupotenzial gibt es am Wochenende auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste und auf dem Weg in den Süden. Vor allem am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag rechnet der ADAC mit vollen Straßen. Etwas Erleichterung verspricht aus Sicht des Automobilclubs das Lkw-Ferienfahrverbot, das ab diesem Samstag bis Ende August immer samstags von 7 bis 20 Uhr gelte.

Im Bahnverkehr sollte es vor allem am Freitag voll werden, wenn sich Berufspendler und Urlaubsreisende in den Zügen begegnen. Das hatte ein Bahnsprecher prognostiziert. An den großen Flughäfen Düsseldorf und Köln ist dagegen leichte Entspannung möglich: Die Fluggastzahlen sollen am Samstag und Sonntag an beiden Airports leicht unter denen des ersten Ferienwochenendes liegen.

Der Köln/Bonner Flughafen warnte trotzdem vor langen Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen. Die Reisenden sollten mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug am Airport sein. Dort sind nach wie vor rund hundert Beschäftigte für die Sicherheitskontrollen krankgemeldet. Und weiterhin sagen die Airlines zahlreiche Flüge ab, vermutlich wegen Personalmangels - allein am Düsseldorfer Airport waren es laut Flugplan am Freitag 18 Starts, die annulliert wurden.

Am ersten NRW-Ferienwochenende hatten der starke Andrang und eine Computerstörung an der Gepäckförderanlage am Düsseldorfer Flughafen für teils chaotische Zustände gesorgt. Spontan half sogar die Düsseldorfer Flughafenfeuerwehr beim Gepäck aus.

Derweil warten die Besitzer von 3000 Koffern eine Woche nach ihrem Zwischenstopp am Münchner Flughafen noch immer auf ihr Gepäck. Die Lufthansa teilte am Freitag mit: "Es ist richtig, dass seit dem letzten Wochenende rund 3000 Gepäckstücke in München lagern." Ein Gewitter sowie Einschränkungen bei der Flugsicherung hatten dazu geführt, dass Umsteiger ihren Anschlussflug teilweise nicht erreichen konnten. Die Hälfte dieser 3000 Koffer waren allerdings eigentlich für andere deutsche Flughäfen bestimmt. Sie werden aushilfsweise in München sortiert, um andere deutsche Flughäfen zu entlasten, die mit ihrer Arbeit wegen Personalmangel nicht mehr nachkommen./ety/DP/stw