BERLIN (dpa-AFX) - Die Einstufung Kretas und anderer beliebter griechischer Urlaubsinseln als Hochrisikogebiet trifft nach Einschätzung des Deutschen Reiseverbandes (DRV) vor allem viele Familien. Diese nutzten derzeit die noch in einigen Bundesländern andauernden Sommerferien für einen Urlaub, teilte der DRV am Freitag mit. Eine vorzeitige Rückreise sei nicht zwingend erforderlich, "der Urlaub kann wie geplant fortgesetzt werden", betonte der Verband.

Nach DRV-Schätzung sind derzeit rund 150 000 Pauschalurlauber aus Deutschland in Griechenland unterwegs. Hinzu komme eine unbekannte Anzahl Individualreisende. Das Land zählt auch in diesem Jahr zu den Top-Zielen rund um das Mittelmeer. Gefragt sind insbesondere Inseln wie Kreta, Rhodos und Korfu.

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stufte die Bundesregierung Kreta und die südliche Ägäis mit Urlaubsinseln wie Rhodos, Kos, Mykonos oder Naxos ab Dienstag als Hochrisikogebiet ein. Rückkehrer aus Hochrisikogebieten, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Sie können sich aber nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Für unter 12-Jährige ist die Quarantäne mit dem fünften Tag aufgehoben. Für vollständig Geimpfte und Genesene gibt es keine Quarantänepflicht.

Der Verband, der Veranstalter und Reisebüros vertritt, bekräftigte seine Forderung nach einer Abkehr von der reinen Inzidenzbetrachtung bei der Risikoeinstufung von Zielgebieten. "Stattdessen muss stärker die tatsächliche Gefährdungslage für Reisende sowie die Belastung des Gesundheitssystems in den Mittelpunkt der Überlegungen gerückt werden", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. Reisewirtschaft und Urlauber brauchten Planungssicherheit und eine Perspektive.

Die Kanarischen Inseln sowie Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava werden ab Sonntag dagegen von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen./mar/DP/jha