--Ausbau von Wind- und Solaranlagen sowie Energiehandel stützen

--EBITDA deutlich über Vorjahr und eigener Prognose

--Dividendenziel von 0,90 Euro je Aktie für 2022 bleibt

(NEU: weitere Details, Analysten)

Von Olaf Ridder und Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--RWE hat seine Gewinnziele für das abgelaufene Geschäftsjahr dank des Ausbaus von Wind- und Solaranlagen sowie einem lukrativen Energiehandel deutlich übertroffen. Im deutschen Kohle- und Kernenergiegeschäft, das mittlerweile eine untergeordnete Rolle spielt, verdiente der DAX-Konzern weniger. Trotz der insgesamt überraschend guten Ergebnisentwicklung will RWE an der für das abgelaufene Jahr geplanten Dividende von 0,90 Euro je Aktie festhalten.

Den überraschend vorgelegten Eckzahlen zufolge stieg das bereinigte EBITDA auf 6,31 Milliarden von 3,65 Milliarden Euro im Vorjahr. Angekündigt war ein operativer Gewinn in der Größenordnung von 5 Milliarden bis 5,5 Milliarden Euro. Das Segment Wasser/Biomasse/Gas sowie der Energiehandel hätten sich zum Jahresende deutlich besser entwickelt als angenommen, erläuterte RWE.


   EBITDA im Kerngeschäft 2022 verdoppelt 

Auch die übrigen Gewinnkennziffern wurden allesamt übertroffen: Für das Kerngeschäft meldete RWE in Essen den vorläufigen Zahlen zufolge ein bereinigtes EBITDA von 5,559 Milliarden nach 2,761 Milliarden Euro im Vorjahr. Hier waren 4,3 Milliarden bis 4,8 Milliarden Euro angepeilt. Das bereinigte Nettoergebnis belief sich auf 3,228 nach 1,554 (Prognose: 2,1 bis 2,6) Milliarden Euro

An der Börse wird die gute Geschäftsentwicklung positiv aufgenommen. Der Markt habe zwar erwartet, dass die Zahlen die Unternehmensprognosen übertreffen würden, diese lägen nun aber sogar über den Konsenserwartungen, merken Analysten der RBS an. Wie bei anderen Branchenunternehmen auch, sei das überraschend gute Abschneiden zum einen der Sparte Supply & Trading zu verdanken, die von günstigen Bedingungen am Markt profitiert habe.

Grund für die gute Entwicklung sind neben der guten Entwicklung des Energiehandels die ausgebauten Kapazitäten bei Ereuerbaren Energien. RWE hat vergangenes Jahr deutlich mehr investiert: Die gesamten Investitionen kletterten auf 4,4 Milliarden von 2,9 Milliarden Euro. An diesem Kurs will der Konzern festhalten. "Unsere massiven Investitionen in die Energiewende werden wir fortsetzen", sagte Finanzvorstand Michael Müller laut Mitteilung.


   Kraftwerksschließungen belasten 

Rückläufig entwickelte sich 2022 den weiteren Angaben zufolge dagegen das Kohle- und Kernenergiegeschäft. Das bereinigte EBITDA dürfte auf 751 Millionen von 889 Millionen Euro abgesackt sein. Zur Begründung verwies die RWE AG auf Kraftwerksschließungen. Der Konzern hatte bereits vor der aktuellen Energiekrise den Großteil der Stromproduktion der deutschen Braunkohle- und Kernkraftwerke verkauft.

Die vollständige Bilanz wird RWE am 21. März veröffentlichen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/rio/kla

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January 25, 2023 11:49 ET (16:49 GMT)