Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ENTLASTUNG - Durch die von der Ampelkoalition am Donnerstag auf den Weg gebrachten Entlastungen werden viele Steuerzahler 2023 mehr als 1.000 Euro zusätzlich zur Verfügung haben. Das zeigen Berechnungen des Finanzwissenschaftlers Frank Hechtner von der Universität Erlangen-Nürnberg. "Die nun beschlossene Steuerentlastung dürfte als eine der größten der letzten Jahrzehnte in die Geschichte eingehen", sagte Hechtner. Eine Familie mit zwei Kindern und 3.000 Euro Monatseinkommen brutto hat den Berechnungen zufolge im nächsten Jahr 1.523 Euro mehr in der Tasche. Eine Familie mit 5.000 Euro Monatseinkommen wird um 1.703 Euro entlastet, Spitzenverdiener sogar um 2.388 Euro. (Handelsblatt)

KRANKENVERSICHERUNG - Deutschlands größte gesetzliche Krankenkasse, die Techniker, erwartet drastisch steigende Beiträge. TK-Vorstandschef Jens Baas sagte dem Hamburger Abendblatt, das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz habe kein Problem gelöst, aber die von den Beitragszahlern angesparten Reserven aufgelöst: "Diese Reserven stehen auch mit Blick auf die Beitragsentwicklung der kommenden Jahre nicht mehr zur Verfügung - Geld weg, Problem noch da. Was machen wir? Wenn nichts passiert, gibt es keine andere Option, als den Versicherten und ihren Arbeitgebern noch höhere Beiträge abzuverlangen. Was ist, wenn es irgendwann 20 Prozent des Einkommens sind", fragte Baas. Es könne sogar soweit kommen, dass die Krankenkassenbeiträge mehrmals im Jahr angepasst werden müssten. (Hamburger Abendblatt)

ENERGIEWENDE - Die Pläne der Bundesregierung zur Abschöpfung von Zufallsgewinnen könnten den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gefährden. Davor warnt die Strombranche. "Bei der Ausgestaltung muss sichergestellt sein, dass Unternehmen auch weiterhin in eine sichere, klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung investieren können", sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Und Michael Müller, Finanzvorstand des Energiekonzerns RWE, warnte: "Wenn das so umgesetzt wird, müssen wir fürchten, dass neue Investitionen in erneuerbare Energien ausbleiben." (Handelsblatt)

MEDIKAMENTE - Mit der Grippewelle nehmen die Lieferprobleme bei Medikamenten zu. "Bei den Lieferengpässen von Arzneimitteln spitzt sich die Lage immer weiter zu. Nach brancheninternen Hochrechnungen sind derzeit schon über 1.000 Arzneimittel betroffen und nicht lieferbar, Tendenz: weiter steigend", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein. (Rheinische Post)

BUNDESWEHR - Die Einsatzbereitschaft des Heeres ist nach Einschätzung von Heeres-Inspekteur Alfons Mais "nicht größer als am 24. Februar". Zwar werde seit dem russischen Überfall auf die Ukraine in Deutschland "sachlicher und tiefer" über Fragen der Sicherheit diskutiert. Was allerdings die Verteidigungsfähigkeit des Heeres mit etwa 60.000 Soldatinnen und Soldaten angeht, könne er noch keine Verbesserung feststellen, sagte Mais im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Mais hatte am Tag des Kriegsbeginns gewarnt, die Truppe stehe "mehr oder weniger blank" da. (Süddeutsche Zeitung)

AKW-STRECKBETRIEB - In der Fraktion der Grünen im Bundestag regt sich Widerstand gegen die bevorstehende Änderung des Atomgesetzes am Freitag. "Es gibt für mich keinen Grund und ich sehe keine Notwendigkeit, dem zuzustimmen", sagt der Abgeordnete Julian Pahlke dem Spiegel. Seiner Ansicht nach würde der Strom durch den Weiterbetrieb nicht günstiger, die Versorgungssicherheit nicht garantiert. Nach Spiegel-Informationen teilen rund ein Dutzend Grünen-Abgeordnete diese Meinung und sind fest entschlossen, am Freitagvormittag mit Nein abzustimmen. (Spiegel)

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November 11, 2022 01:13 ET (06:13 GMT)