HAMBURG/ESSEN (awp international) - Deutschland benötigt nach Einschätzung des Industrie-Experten Franz-Josef Wodopia trotz aller Klimabedenken noch viele Jahre lang Kohlekraftwerke für die Stromversorgung. "Wir brauchen sie mindestens bis 2050", sagte der Geschäftsführer des Vereins der Kohlenimporteure, dem grosse Kraftwerksbetreiber wie RWE , Uniper, Steag und EnBW angehören. "Wie es danach weitergeht, hängt davon ab, ob ein Durchbruch bei der massenhaften Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien gelingt."

2015 lag der Steinkohle-Anteil an der Stromerzeugung bei 18,2 Prozent. Steinkohle und Braunkohle zusammen stehen für gut 42 Prozent der deutschen Stromerzeugung. Erneuerbare Energien legen zwar stark zu und decken inzwischen rund ein Drittel des Strombedarfs ab, ihre Produktion schwankt aber.

Bei Windstille und bewölktem Himmel seien konventionelle Kraftwerke unerlässlich, sagte Wodopia. Hinzu kämen netztechnische Gründe: Ohne einen starken Sockel an konventionell erzeugtem Strom lasse sich die 50-Hertz-Frequenz des Stromnetzes nach jetzigem Stand der Technik noch nicht stabil halten./rs/DP/stw