(neu: Reaktion RWE)

KERPEN (dpa-AFX) - Braunkohle-Gegner haben am Sonntag kurzzeitig den Abbau im Hambacher Tagebau gestoppt. Nach Angaben der Polizei in Aachen waren am Morgen mehr als 30 Menschen in das Tagebauloch eingedrungen. Aus Sicherheitsgründen sei der Betrieb etwa eine Stunde lang eingestellt worden, sagte ein Polizeisprecher. Etwa ein Drittel der Aktivisten habe das Gelände dann von sich aus verlassen. Die übrigen seien von der Polizei herausgeführt worden und hätten eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs bekommen.

Seit Samstag halten sich am Rande des Braunkohletagebaus Aktivisten in drei leerstehenden Häusern auf. Die Gebäude, aus denen die Bewohner bereits ausgezogen sind und die inzwischen dem Energiekonzern RWE gehören, sollen künftig dem Tagebau weichen. Sie befinden sich im Kerpener Stadtteil Manheim. Die Protestgruppe hängte ein beschriftetes Stofftuch an das Garagentor eines gelb getünchten Hauses. "Manheim lebt. Hambi bleibt", stand darauf.

RWE sprach am Sonntag in einer Mitteilung von vier besetzten Häusern und erklärte: "Die widerrechtliche Besetzung ... werden wir nicht dulden". Alle damit in Zusammenhang stehenden Straftaten würden zur Anzeige gebracht.

In den vergangenen Wochen hatte die Polizei in Nordrhein-Westfalen im Hambacher Forst bei Köln mit großem Aufwand 86 von Umwelt-Aktivisten gebaute Baumhäuser abgebaut. Das Oberverwaltungsgericht Münster verfügte Anfang Oktober einen Rodungsstopp./uho/DP/he