Von Eric Reinhard

DOW JONES--Im Mittelpunkt der Veröffentlichung des Berichts für die ersten neuen Monate von RWE am Mittwoch dürften vor allem Aussagen zum Jahresausblick stehen. Das Ergebnis im Berichtszeitraum dürfte vom Rückgang der Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten geprägt worden sein. Vor allem in den Bereichen Trading und Flexible Erzeugung, in dem RWE die Segmente Hydro, Biomasse und Gas zusammenfasst, dürfte sich die Normalisierung der Preisentwicklung weiter niedergeschlagen haben.

Ein Thema dürften auch Aktienrückkäufe sein. Zuletzt gab es Medienberichte, wonach der aktivistische Investor Elliott RWE zum Rückkauf von Aktien gedrängt haben soll.

WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN:

AUSBLICK: RWE rechnet für das laufende Jahr mit einem Ergebnis am unteren Ende der Zielspanne, die der Konzern beim Kapitalmarkttag im November 2023 ausgegeben hatte. Für 2024 peilt RWE ein bereinigtes EBITDA von 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro an. Beim bereinigten EBIT werden 3,2 bis 3,8 Milliarden Euro erwartet. Den bereinigten Nettogewinn sieht der Konzern bei 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro. J.P. Morgan und UBS halten eine Anhebung der Prognosespanne am unteren Ende für möglich. Die Deutschen Bank hält es indessen für unwahrscheinlich. Das dritte Quartal sei nicht stark genug gewesen, um eine Änderung der Guidance zu rechtfertigen, so die Analysten.

ERNEUERBARE ENERGIEN: Im Fokus dürfte hier der Wahlsieg Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten stehen. Trump hatte sich in der Vergangenheit kritisch vor allem hinsichtlich Offshore-Windenergie geäußert. Der Markt dürfte Kommentare des Managements zur Geschäftstätigkeit in den USA, zur strategischen Ausrichtung und zum Vertrauen in die Politik der neuen Regierung aufmerksam verfolgen, heißt es hierzu von den Analysen von Baader. RWE hat derzeit rund 6 Gigawatt an Offshore-Wind-Projekten in den USA in Entwicklung.

Der Energiekonzern wurde mit der milliardenschweren Übernahme des US-Unternehmens Con Edison Clean Energy Businesses 2023 zum viertgrößten Unternehmen für Erneuerbare Energien in den USA und zum zweitgrößten Eigentümer und Betreiber von Solarparks in dem Land.

DIVIDENDE: RWE will für 2024 bislang eine Dividende von 1,10 je Aktie ausschütten. Für 2023 hatte der Konzern 1,00 Euro je Aktie gezahlt.

STRATEGIE: RWE hat sich zuletzt im November 2023 auf dem Kapitalmarkttag neue mittel- und langfristige Ziele gesetzt. In den Jahren 2024 bis 2030 sollen 55 Milliarden Euro netto investiert werden und das grüne Portfolio auf mehr als 65 Gigawatt (GW) ausgebaut werden. Das bereinigte EBITDA soll jährlich um durchschnittlich 14 Prozent steigen. 2030 soll das bereinigte EBITDA bei mehr als 9 Milliarden Euro liegen. Das bereinigte Nettoergebnis soll jährlich um durchschnittlich 12 Prozent auf dann 3 Milliarden Euro 2030 steigen. Investoren und Analysten dürften hier auf Aussagen zum aktuellen Stand achten.

Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum Neunmonatszeitraum und für das Gesamtjahr 2024:


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                                    PROG  PROG  PROG 
9MON                                9M24  ggVj  Zahl   9M23 
EBITDA bereinigt                   3.870  -37%    11  6.150 
EBIT bereinigt                     2.414  -48%    11  4.626 
Ergebnis nach Steuern/Dritten ber  1.557  -54%    11  3.382 
 
.                                   PROG  PROG  PROG 
GESAMTJAHR                          Gj24  ggVj  Zahl   Gj23 
EBITDA bereinigt                   5.446  -35%    14  8.378 
EBIT bereinigt                     3.433  -46%    14  6.349 
Ergebnis nach Steuern/Dritten ber  2.125  -53%    14  4.536 
Dividende je Aktie                  1,10  +10%    14   1,00 
 

ERLÄUTERUNGEN:

- alle Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Ausnahme Dividende je Aktie in Euro

- Bilanzierung nach IFRS

- Quellen: Angaben des Unternehmens

- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

- alle Angaben ohne Gewähr

Kontakt zum Autor: eric.reinhard@wsj.com

DJG/err/jhe

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November 11, 2024 09:00 ET (14:00 GMT)