LONDON (dpa-AFX) - Die Aktien des Energiekonzerns RWE
"Das entspricht nicht gerade einer übertrieben hohen Bewertung des deutschen Braunkohleverstromungsgeschäfts", schlussfolgerte die Expertin - und stufte die Aktien von "Market-Perform" auf "Outperform" hoch. Das Kursziel senkte sie zwar leicht von 23,00 auf 22,50 Euro, sieht damit aber noch reichlich Luft nach oben. Der Kurs stieg daraufhin am Dienstag um 2,22 Prozent auf 18,175 Euro. Das bedeutete den ersten Platz im Dax
Selbst wenn der RWE-Konzern gezwungen sein sollte, die ältesten seiner Braunkohlekraftwerke rasch abzuschalten, wäre dies aus Sicht der Expertin keine Belastung für den Konzernwert. Denn dem würden dann wohl steigende Strompreise und Kompensationszahlungen bei vorzeitigen Stilllegungen gegenüberstehen. Damit rechnet die Analystin jedoch nicht: "Wir halten einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2040 für wahrscheinlicher", so Venkateswaran.
Hinzu komme, dass ein robuster Anstieg der Dividende in den Konsensschätzungen nicht hinreichend berücksichtigt sei. Das Jahr 2019 dürfte zum Wendepunkt für die Dividende werden. Die Mittelzuflüsse (Cashflow) dürften sich dann im Vergleich zum voraussichtlichen Tiefpunkt in diesem Jahr verdoppeln - dank niedrigerer Kosten und steigender Strompreise. Das unterstreiche die guten Dividendenaussichten.
Die Tochter Innogy sei nach dem Kursabsturz im vergangenen Jahr nun wohl keine Belastung mehr für RWE, fügte die Expertin hinzu. Die Innogy-Aktien waren im Dezember nach einer Gewinnwarnung um fast 20 Prozent eingebrochen. Änderungen im Management des Unternehmens und die Aussicht auf eine Übernahme sprächen nun eher für Kursgewinne, seien aber nicht Bestandteil ihrer Bewertung.
Entsprechend der Einstufung "Outperform" erwarten die Analysten von Bernstein Research, dass die Kursentwicklung der Aktie in den kommenden zwölf Monaten um mehr als 15 Prozentpunkte über der Entwicklung des MSCI Pan Europe Index liegen wird./bek/mis/tav
Analysierendes Institut Bernstein.