FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Lagarde erläutert EZB-Geldpolitik im Europaparlament 

EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekommt kurz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung die Gelegenheit, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem Umfeld erhöhter Risiken für die Finanzstabilität erneut zu erklären. Nach der Insolvenz der Silicon Valley Bank und dem Hilfsersuchen von Credit Suisse bleibt die Nervosität an den Finanzmärkten hoch. Die EZB versucht die Wogen zu glätten und hofft, ohne allzu große Sorge über die Stabilität des Finanzsystems gegen die Inflation vorgehen zu können.

>>> Montag, 20. März 2023; 15:00;


2. Bei RWE steht der Ausblick im Fokus 

Die Energiekrise und die beschleunigte Energiewende dürften die Veröffentlichung des RWE-Geschäftsberichts 2022 bestimmen. Der DAX-Konzern hat Ende Januar bereits vorläufige Geschäftszahlen vorgelegt, die am Markt gut aufgenommen wurden. Auch die geplante Dividende für 2022 wurde bereits mitgeteilt. Im Fokus dürfte nun vor allem der Ausblick auf 2023 und darüber hinaus stehen. Die milliardenschwere Übernahme des US-Unternehmens Con Edison Clean Energy wurde Anfang März abgeschlossen. RWE will mit dem neu gegründeten Unternehmen RWE Clean Energy sein Geschäft in den USA bei Onshore-Wind, Solar und Batterien nun deutlich ausbauen.

>>> Dienstag, 21. März 2023; 07:00


3. Lagarde stellt sich den EZB-Watchern 

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) von Marktteilnehmern und Analysten überwiegend Beifall für ihr konsequentes Festhalten am geldpolitischen Straffungskurs bei hoher Unsicherheit erhalten hat, nehmen mehrere EZB-Offizielle aus der ersten Reihe an der jährlich stattfindenden Konferenz "The ECB and it's Watchers" teil. Den Anfang macht Präsidentin Christine Lagarde (9.30 Uhr), gefolgt von Chefvolkswirt Philip Lane (10.30 Uhr) und Direktor Fabio Panetta (14.45 Uhr).

>>> Mittwoch, 22. März 2023; 09:30


4. Fed-Zinserhöhung ist trotz Bankenchaos wahrscheinlich 

Die Turbulenzen im US-Bankensektor sind in dieser Woche auf die ganze Welt übergesprungen, ließen die Aktienmärkte abstürzen und riefen erneut die Forderung nach einer Pause der geldpolitischen Straffung durch die Federal Reserve hervor. Trotz der weit verbreiteten Marktvolatilität in den letzten Tagen liegt die Inflation jedoch nach wie vor deutlich über dem Ziel von 2 Prozent der Fed, insbesondere im besonders gefährdeten Dienstleistungssektor. Viele Ökonomen gehen daher davon aus, dass die Fed in ihrem Bestreben, ein Gleichgewicht zwischen den beiden Prioritäten Finanzstabilität und Preisstabilität herzustellen, die Zinssätze bei ihrer anstehenden Sitzung um 25 Basispunkte anheben wird. Die Zinsfutures schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung um 25 Basispunkte auf 80 Prozent. Am Donnerstag hob die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinssätze um 50 Basispunkte an und hielt damit an den Plänen fest, die sie vor Beginn des Bankenchaos aufgestellt hatte. Vor diesem Hintergrund würde eine Entscheidung der Fed, die Zinssätze im März nicht anzuheben, ein Signal aussenden, dass die US-Notenbank in ihrem Kampf gegen die Inflation nachlässt und dass sie der Schwäche, die im regionalen Bankensektor isoliert zu sein scheint, Vorrang vor einer breit angelegten Inflation einräumt.

>>> Mittwoch, 22. März 2023; 19:00


5. SNB entscheidet im Schatten von Credit Suisse über Geldpolitik 

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) entscheidet im Schatten akuter Liquiditätsprobleme bei der zweitgrößten Bank des Landes über ihr Zinsniveau. Die SNB hat Liquiditätshilfe zugesichert, und Credit Suisse hat prompt um 50 Milliarden Franken gebeten. Aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung geht aber auch hervor, dass die SNB bei der Bewahrung von Finanzstabilität das Finanzministerium in der Pflicht sieht. Dessen ungeachtet spricht nach der Leitzinsanhebung um 50 Basispunkte im Dezember einiges für eine weitere Straffung der Geldpolitik, denn die Inflation hat das für schweizerische Verhältnisse horrende Niveau von 3,4 Prozent erreicht.

>>> Donnerstag, 23. März 2023; 09:30


6. Sitzung der Bank of England von Bankenkrise überschattet 

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten überschatten die Sitzung der Bank of England (BoE). Doch weil sich aus dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Schieflage der Credit Suisse bislang keine Ansteckungseffekte in Großbritannien abzeichnen, erscheint eine Zinserhöhungspause nicht notwendig, befinden die Ökonomen der Dekabank. Hinzu kommt, dass das neue Wachstumspaket der britischen Regierung die gesamtwirtschaftliche Nachfrage in den kommenden drei Jahren stützen wird. Auch das rechtfertigt die Fortsetzung der Zinserhöhungen im März, womit das Leitzinshoch allerdings näher rücken dürfte. Nach fünf großen Leitzinsschritten dürfte diesmal allerdings ein kleinerer Schritte um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent anstehen.

>>> Donnerstag, 23. März 2023; 13:00


7. Scholz wird bei EU-Gipfel bei Verbrenner mit Gegenwind rechnen müssen 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird beim EU-Gipfel nicht nur auf wohlwollende Kollegen treffen. Die Staats- und Regierungschefs wollen sich mit den Themen Wirtschaft, Energie, Ukraine und Migration befassen. Sicherlich wird es auch um das Verbrenner-Aus gehen, bei dem Deutschland auf Ausnahmen für Fahrzeuge besteht, die mit E-Fuels betrieben werden können. Einige Länder wie etwa Italien teilen die Ansicht. Andere wie beispielsweise Frankreich befürchten, dass solch eine Entscheidung das Ziel der Klimaneutralität in weitere Ferne rücken lässt. Beim dem Treffen dürfte es auch um die Drohungen von Unternehmen gehen, ihre Investitionen aus Europa in die USA zu verlagern. Dort winken höhere Subventionen. Auch beim Thema Migration dürfte es angesichts der steigenden Zahlen Gesprächsbedarf geben.

>>> Donnerstag, 23. und Freitag, 24. März 2023


Mitarbeit: Andreas Plecko, Eric Reinhard, Hans Bentzien, Andrea Thomas

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March 18, 2023 08:21 ET (12:21 GMT)