Nach Milliardenverlust: Triebwerksbauer Rolls-Royce will Geschäftsteile abstoßen
Am 27. August 2020 um 09:19 Uhr
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LONDON (dpa-AFX) - Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce will sich nach einem Milliardenverlust in der Corona-Krise von Geschäftsteilen trennen, um wieder zu Geld zu kommen. Der Verkauf von Beteiligungen wie dem spanischen Hersteller ITP Aero könne mehr als zwei Milliarden britische Pfund (2,2 Mrd Euro) einbringen, teilte der Rivale von General Electric, Pratt & Whitney und der Münchner MTU am Donnerstag in London mit. Die Aktien fielen dennoch zum Handelsstart um rund 4 Prozent.
Angesichts der schweren Krise, in die die Pandemie die gesamte Luftfahrtbranche gestürzt hat, versucht Rolls-Royce-Chef Warren East die Bilanz des Konzerns zu stärken. Einschließlich ungenutzter Kreditlinien verfügte Rolls-Royce Ende Juni über eine Liquidität von 6,1 Milliarden Pfund. Seitdem hat sich das Unternehmen einen weiteren Kredit über 2 Milliarden Pfund gesichert.
Im ersten Halbjahr brach der Umsatz um mehr als ein Viertel auf 5,8 Milliarden Pfund ein. Nachdem das Unternehmen bereits ein Jahr zuvor in den roten Zahlen gesteckt hatte, schwoll der Nettoverlust nun von 909 Millionen auf 5,4 Milliarden Pfund an. Neben einem Verlust im laufenden Geschäft trug dazu vor allem eine Wertberichtigung auf Geschäfte zur Absicherung von Währungskursen bei./stw/knd/mis
Rolls-Royce Holdings plc ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Triebwerken für die Luftfahrt, die Schifffahrt und den Energiesektor spezialisiert. Der Nettoumsatz (einschließlich konzerninterner Umsätze) verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Zivile Flugzeugtriebwerke (44,8%); - militärische Flugzeugtriebwerke (28,8%); - Energiesysteme und nukleare Systeme (26,4%): für Kraftwerke. Die Umsatzerlöse verteilen sich geografisch wie folgt: Vereinigtes Königreich (12,3%), Europa (22,8%), Vereinigte Staaten (32,1%), Amerika (3,9%), China (9,2%), Asien (9,3%), Naher Osten (6,6%), Afrika (2,1%) und Australasien (1,7%).