Zürich (Reuters) - Der Schweizer Roche-Konzern stellt sich nach dem kräftigen Wachstum 2021 im laufenden Jahr auf ein nachlassendes Tempo ein.

Weniger Umsatz mit seinen Corona-Tests und Medikamenten gegen die Krankheit sowie die Konkurrenz durch günstigere Nachahmermedikamente dürften die Einnahmen um rund 4,5 Milliarden Franken schmälern, teilte Roche am Donnerstag mit. "Wir gehen davon aus, dass sich die Pandemie im zweiten Quartal verlangsamen wird", sagte Konzernchef Severin Schwan. Roche gehe in seinem Basisszenario davon aus, dass die Pandemie im laufenden Jahr zu Ende gehe. "Aber wir haben uns in der Vergangenheit getäuscht", sagte der Manager. Momentan sei die Nachfrage nach Covid-19-Tests noch sehr hoch.

Insgesamt rechnet Roche damit, dass der Umsatz im laufenden stabil bleiben oder um einen niedrig einstellig Prozentbetrag steigen wird. Die Verkäufe von Corona-Tests und -Medikamenten dürften um rund zwei Milliarden auf etwa fünf Milliarden Franken abnehmen, erwartet das Unternehmen. Der Verkaufsrückgang durch günstigere Nachahmerarzneien - sogenannte Biosimilars - wird auf rund 2,5 Milliarden Franken geschätzt. Ohne diese Effekte würde das Umsatzwachstum des Konzerns 2022 im hohen einstelligen Prozentbereich liegen. Für den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn je Genusschein und Inhaberaktie peilt Roche einen Anstieg um einen niedrigen bis mittlern Prozentbetrag an.

2021 stieg der Umsatz währungsbereinigt um neun Prozent auf 62,8 Milliarden Franken (60,4 Milliarden Euro), der bereinigte Gewinn je Titel kletterte um sechs Prozent auf 19,81 Franken. Unter dem Strich stand mit 14,94 Milliarden Franken etwas weniger Gewinn als 2020. Die Dividende will Roche um 0,20 auf 9,30 Franken je Titel anheben.