Die Gesundheitssysteme in den USA sowie weltweit haben sich nach Ansicht von Roche vom Einbruch in Folge der Coronavirus-Krise wieder weitgehend erholt.

Die Patienten hätten die anfänglichen Ängste vor Covid-19 überwunden und Arztbesuche wieder aufgenommen, sagte der Chef der Roche-Pharmasparte, Bill Anderson, am Dienstag zur Nachrichtenagentur Reuters. Selbst in schwer von der Pandemie getroffenen Gebieten wie etwa den US-Bundesstaaten Texas, Florida oder Kalifornien seien die Gesundheitssysteme mehr oder weniger zur normalen Kapazität zurückgekehrt. "Ich denke, in den meisten Teilen der Welt haben sich die Gesundheitssysteme wieder stabilisiert", sagte Anderson. "Wir sehen eine Rückkehr zu nahezu normaler Aktivität in den Gesundheitssystemen, selbst an Orten, die vor kurzem einen hohen Anteil an Covid-19 aufwiesen."

Auch große Rückschläge in der Medikamenten-Forschung und -Entwicklung gebe es durch die Virus-Krise kaum. "Wir hatten einige Verzögerungen bei den Zulassungen, aber nicht sehr viele", erklärte Anderson. "Im Großen und Ganzen haben wir Fortschritte erzielt, in Bezug auf die Zahl der neu gestarteten Studien und bei der Zahl der rekrutierten Patienten, die in etwa dem entsprechen, die wir ohne eine Pandemie erzielt hätten."

Andersons Aussagen untermauern Roches Haltung, trotz einer Umsatzdelle im zweiten Quartal an der Jahresprognose festzuhalten. Weil Krankenhausaufnahmen und Arztbesuche wegen der Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus deutlich zurückgingen, sanken Verkaufserlöse und Gewinn im ersten Halbjahr. Trotzdem stellte der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten im Juli für das ganze Jahr währungsbereinigt einen Anstieg des Umsatzes und des um Sonderfaktoren bereinigten Gewinns je Genussschein und Aktie etwa im gleichen Ausmaß in Aussicht.