BASEL (dpa-AFX) - Die Erholung des Pharmageschäfts und weitere Zuwächse in der Diagnostik-Sparte stimmen Roche optimistischer für das laufende Jahr. Konzernchef Severin Schwan rechnet laut einer Mitteilung vom Mittwoch für 2021 im Jahresvergleich nun zu konstanten Wechselkursen mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bisher war er von einem Erlösplus im tiefen bis mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Die Aktien gerieten dennoch unter Druck. So sei am Markt bereits mit einer Erhöhung des Ausblicks gerechnet worden, erklärte Branchenexperte Wimal Kapadia vom Analysehaus Bernstein Research.

Der Roche-Kurs fiel bis zum frühen Nachmittag um fast zwei Prozent auf 351,45 Franken. Nach dem guten Lauf, vor allem von Juni bis Mitte August, summieren sich die Kursgewinne 2021 aber immer noch auf fast 14 Prozent.

Und: Analyst Kapadia traut den Papieren noch mehr zu. Er stuft die bei einem Kursziel von 400 Euro mit "Outperform" ein. Er lobt in einer Studie die Qualität der Geschäftsentwicklung der letzten Monate und sieht auch wegen der sich abzeichnenden Entwicklung im Schlussquartal beim Wachstumsziel des Konzerns noch Luft nach oben.

In den ersten neun Monaten des Jahres steigerte der Pharmakonzern den Umsatz um 6 Prozent auf 46,7 Milliarden Schweizer Franken (rund 43,4 Mrd Euro). Währungsbereinigt stand ein Plus von 8 Prozent zu Buche. Die Schweizer schnitten damit besser ab, als Analysten im Mittel erwartet hatten.

Rückenwind liefert weiterhin vor allem die kleinere Diagnostik-Sparte, die unter anderem von der Nachfrage nach Corona-Tests profitiert. Sie wuchs um 38 Prozent. "Wir waren auch etwas überrascht über die anhaltend starke Nachfrage nach den Tests im dritten Quartal", erklärte der Sparten-Chef Thomas Schinecker während einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die starke Nachfrage sei vor allem der Delta-Variante des Coronavirus geschuldet gewesen, die sich ab August schnell ausgebreitet habe. "Je nachdem, wie sich das Virus weiterentwickelt, rechnen wir auch für das Schlussquartal mit einer weiter starken Nachfrage", sagte der Manager.

Und mittlerweile läuft zudem das Pharmageschäft wieder besser. Hier legte der Umsatz auch dank des Geschäfts mit neuen Medikamenten im dritten Quartal zu, womit sich für Januar bis September eine im Jahresvergleich in etwa stabile Entwicklung ergibt./mis/AWP/mis/ngu/eas