FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem verhaltenen Start in die Woche nach Ostern rechnen Händler am Dienstag an Europas Börsen. Viele Marktteilnehmer seien in dieser Woche noch im Urlaub, so dass große Neupositionierungen nicht erwartet würden. Der Datenkalender sei weitgehend leer. In der Ukraine soll zwar eine neue Offensive Russlands begonnen haben, einen neuen Rahmen für die Börsen gebe dies aber nicht, heißt es. Der DAX wird zur Eröffnung bei 14.098 Punkten indiziert nach einem Schluss von 14.164, für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 3.828 nach 3.849 ab.


   Chinesisches Wachstum leicht über Erwartung 

Leicht positiv wird das BIP zum ersten Quartal in China gesehen. Zwar stieg es stärker als erwartet, jedoch schwächte sich die Entwicklung im März bereits wegen zahlreicher Lockdowns ab. Die Corona-Bekämpfung habe in China eindeutig Priorität vor der Wirtschaftsentwicklung. Daher sei künftig eher mit Druck auf das BIP zu rechnen.

Derweil bleiben die Stagflationsängste dem Markt erhalten. Denn die Inflation steigt weiter, bei zugleich zunehmenden Wachstumsrisiken. Für Europa hatten die von der EZB befragten Volkswirte ihre Inflationsprognose auf einen Schlag verdoppelt von 3 auf 6 Prozent. Und in den USA sprang die Rendite zehnjähriger Anleihen am Montag auf gut 2,86 Prozent, als nächstes Ziel wird die 3-Prozent-Marke erwartet.

Die fortgesetzte Verweigerung der EZB gegenüber der Inflationsbekämpfung erhöht damit den Druck auf den fast zinslosen Euro, die Renditeschere zu den USA geht weiter auf und treibt den Dollar. Mit 1,0775 Dollar ist er nicht mehr allzu weit vom Gleichstand zur US-Devise entfernt. Dazu hatte Fed-Mitglied James Bullard nun sogar eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte nicht ausschließen wollen, auch wenn eine Erhöhung um mehr als 50 Basispunkte nicht sein "Basisszenario" sei.


   Analysten dürften Kurse machen 

Angesichts der extrem dünnen Nachrichtenlage an der Börse dürften sich Anleger an Analystenstimmen orientieren. In den Fokus könnten hier unter anderem Roche geraten, die von der UBS auf Sell nach Neutral gesenkt worden seien. Bei Sanofi hätten sich umgekehrt Jefferies und Berenberg mit erhöhten Kurszielen gemeldet. Carrefour seien von Berenberg auf Buy hochgestuft worden nach zuvor Neutral. Im Sektor für Bauzulieferer und Zement habe sich Barclays negativ geäußert zu Heidelcement und Holcim, aber positiv zu CRH.


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Rentenmarkt            zuletzt  absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite     0,84        0    +1,02 
US-Zehnjahresrendite      2,85    -0,01    +1,34 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0773      -0,0%     1,0778        1,0782   -5,3% 
EUR/JPY           138,06      +0,8%     136,98        135,69   +5,5% 
EUR/CHF           1,0185      -0,0%     1,0584        1,0158   -1,8% 
EUR/GBP           0,8290      +0,0%     0,8286        0,8259   -1,4% 
USD/JPY           128,18      +0,9%     127,08        125,85  +11,4% 
GBP/USD           1,2995      -0,1%     1,3011        1,3054   -4,0% 
USD/CNH           6,3833      +0,1%     6,3801        6,3921   +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        40.687,21      -0,2%  40.784,60     40.448,39  -12,0% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         107,88     108,21      -0,3%         -0,33  +45,9% 
Brent/ICE         113,16     113,16         0%          0,00  +47,8% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.974,69   1.979,20      -0,2%         -4,51   +7,9% 
Silber (Spot)      25,76      25,86      -0,4%         -0,10  +10,5% 
Platin (Spot)   1.018,40   1.014,85      +0,3%         +3,55   +4,9% 
Kupfer-Future       4,79       4,80      -0,2%         -0,01   +7,6% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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April 19, 2022 02:07 ET (06:07 GMT)