Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


EU-Behörde lässt Antikörper-Behandlungen gegen Covid-19 zu 

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat erstmals zwei Antikörperbehandlungen gegen Covid-19 zugelassen. Die Behörde gab am Donnerstag grünes Licht für den Einsatz der vom Schweizer Pharma-Riesen Roche gemeinsam mit dem US-Unternehmen Regeneron entwickelten Antikörpertherapie sowie für die der südkoreanischen Firma Celltrion.


Brandenburg weitet 2G-Regelung deutlich aus 

Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen weitet Brandenburg die 2G-Regelung deutlich aus. Ab Montag sollen auch in Gaststätten, Theatern, Kinos, Hotels und weiteren Einrichtungen nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben, wie Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in Potsdam mitteilte. Auch die Wiedereinführung der Maskenpflicht ab der ersten Schulklasse wurde beschlossen. Woidke hatte bereits am Dienstag eine Ausweitung der 2G-Regelung auf Diskotheken, Clubs und Festivals verkündet. Vor der Ausdehnung auf weitere Bereiche wollte er sich mit der Berliner Landesregierung abstimmen. Am Mittwochabend gab der Berliner Senat bekannt, zahlreiche Bereiche einer 2G-Regelung zu unterwerfen.


Bauwirtschaft fordert Infektionsschutz mit Augenmaß 

Die Baubranche hat "praktikable Regelungen" für die von den Ampel-Parteien geplanten Änderungen im Infektionsschutzgesetz angemahnt. "Wir unterstützen die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie grundsätzlich", sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Marcus Nachbauer. "Auch wir treten seit Ausbruch der Pandemie für ein hohes Maß an Sicherheit für unsere Beschäftigten ein. Aber wir fordern Maßnahmen mit Augenmaß." Sei es bei stationären Unternehmen gegebenenfalls noch möglich, bei sämtlichen Beschäftigten die Einhaltung der 3G-Regel zu kontrollieren, sei dies "bei unserer nicht-stationären Branche schier unmöglich". Die Branche sei bisher mit den Testangeboten in den Unternehmen gut gefahren und fordere daher die Beibehaltung der bisherigen Maßnahmen.


Seehofer zieht sich von öffentlichen Terminen zurück 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will sich wegen des steigenden Corona-Risikos vorerst weitgehend von öffentlichen Terminen fernhalten. "Die aktuelle Lage nimmt eine hochgefährliche Entwicklung - auch für geimpfte Menschen", sagte Seehofer der Bild-Zeitung. "Bei aktuell 50.000 neuen Corona-Infektionen, und die Anzahl wird weiter steigen, sind Termine mit vielen Teilnehmern einfach zu gefährlich." Der Minister habe seine Teilnahme "an größeren Präsenzveranstaltungen" abgesagt, schrieb sein Sprecher Steve Alter dazu auf Twitter. Seehofer war nach eigenen Angaben bereits im vergangenen April gegen das Coronavirus geimpft worden. Gleichwohl hatte er sich dann im Mai mit dem Virus infiziert.


Kommunen wollen Weihnachtsmärkte mit Zugangsbeschränkung 

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat sich für Zugangsbeschränkungen wie 2G oder 2G-Plus auf den bald öffnenden Weihnachtsmärkten ausgesprochen. "In der aktuellen Situation halten wir 2G auf den Weihnachtsmärkten für ein wichtiges Zeichen, dass die größtmögliche Sicherheit für die Besucherinnen und Besucher sowie die Beschäftigten gewährleistet wird", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Funke-Mediengruppe. Die Regel "2G" besagt, dass nur Genesene und Geimpfte den Markt betreten dürfen, bei "2G-Plus" besteht für die Genesenen und Geimpften zusätzlich noch eine Testpflicht. Eine "generelle Maskenpflicht" sei nicht nötig, jedoch sollten Masken etwa getragen werden, wenn die Abstände nicht eingehalten werden können.


AfD-Fraktionschefin Weidel mit Coronavirus infiziert 

Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das bestätigte ein Fraktionssprecher auf Anfrage. Sie habe sich getestet, nachdem bei ihr grippeähnliche Symptome aufgetreten seien. Die 42-Jährige habe sich in häusliche Quarantäne gegeben. Weidel hatte im Bundestagswahlkampf wiederholt betont, dass sie nicht geimpft sei, und die Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern scharf kritisiert. Am 22. Oktober war bekannt geworden, dass Weidels Ko-Fraktionschef Tino Chrupalla positiv auf Covid-19 getestet worden sei. Auch er hatte sich in häusliche Quarantäne gegeben.


NRW-Landeschef Wüst: Ministerpräsidentenkonferenz nächsten Donnerstag 

Bund und Länder kommen am nächsten Donnerstag zu einer Ministerpräsidentenkonferenz zusammen, um das Vorgehen in der Corona-Krise abzustimmen. Das kündigte der nordrhein-westfälische Landeschef Hendrik Wüst (CDU) an, der derzeit den Vorsitz des Gremiums führt. "Im Einvernehmen mit der Bundeskanzlerin und der SPD-Seite lade ich zu einer Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Donnerstag ein", teilte Wüst über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Gut, dass nun endlich von allen Seiten Bereitschaft für diese dringend notwendige Abstimmung da ist. Corona kennt keine Regierungspause", betonte er. Bund und Länder haben gemeinsam die Verantwortung für ein wirksames und abgestimmtes Vorgehen.


Brinkhaus kritisiert Ampel-Pläne scharf 

Der Unions-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus (CDU) hat die Gesetzespläne von SPD, Grünen und FDP scharf kritisiert, nach denen die epidemische Notlage nationaler Tragweite am 25. November ausläuft. Dies sei "kommunikativ auch das völlig falsche Signal", sagte Brinkhaus im Bundestag. "Dadurch, dass Sie die epidemische Lage von nationaler Tragweite aufgeben, sagen Sie doch den Leuten, es ist nicht mehr so schlimm, es ist nicht mehr so wichtig, dass wir den gesamten Katalog haben", kritisierte Brinkhaus. "Im Gegenteil, wir müssen den Menschen sagen, ihr müsst noch achtsamer sein, ihr müsst noch vorsichtiger sein." Die Union werde sich dafür einsetzen, "dass diese epidemische Lage verlängert wird".


BND-Chef trotz zweifacher Impfung mit Corona infiziert 

Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein Sprecher des Auslandsgeheimdienstes bestätigte auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Kahl befinde sich seit Montag in häuslicher Quarantäne und habe daher keine Termine mehr wahrgenommen. "Es geht ihm den Umständen entsprechend gut", sagte der Sprecher weiter. Kahl infizierte sich demnach trotz einer vollständigen Corona-Schutzimpfung. Normalerweise nimmt der Geheimdienstchef unter anderem regelmäßig an Lagebesprechungen im Kanzleramt teil.


Scholz: Nächste Woche Ministerpräsidentenkonferenz zu Corona-Lage 

Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat für kommende Woche eine Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundesregierung zur Umsetzung der von den Ampel-Parteien geplanten Corona-Maßnahmen angekündigt. "Die Kanzlerin und ich sind darüber einig", sagte Scholz in der Debatte zu den geplanten Maßnahmen im Bundestag. Es werde "in der nächsten Woche ein ganz klassisches Gespräch zwischen der Bundesregierung und den Ministerpräsidentinnen und den Ministerpräsidenten der Länder geben, um die Umsetzungsschritte genau zu besprechen", sagte Scholz.


Bundestag beschließt 3G-Regelung für Plenum 

Gegen die Stimmen der AfD hat der Bundestag die Geltung der 3G-Regelung für die Plenarsitzungen bis Ende Januar beschlossen. Der Zutritt zum Plenarsaal solle ausschließlich Menschen vorbehalten bleiben, die vollständig geimpft, genesen oder aktuell getestet sind und dies auch nachweisen können, sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zum Auftakt der Sitzung. Abgeordnete, die keinen entsprechenden Nachweis vorlegen können, dürften nur auf den Tribünen an der Sitzung teilnehmen, sagte Bas. Dort können sie über Mikrofone das Wort ergreifen, auch an Abstimmungen dürfen sie dort teilnehmen. Verstöße gegen die 3G-Regel könnten "mit Mitteln des parlamentarischen Ordnungsrechts geahndet werden", sagte Bas.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/mgo

(END) Dow Jones Newswires

November 11, 2021 10:25 ET (15:25 GMT)