ZÜRICH (Dow Jones)--Den zweiten Tag in Folge ist es am Mittwoch an der Börse in der Schweiz nach unten gegangen - diesmal waren die Verluste aber deutlich höher als am Vortag. Nachdem zuletzt der Pandemie-Schrecken wegen der sinkenden Infiziertenzahlen und den Impfkampagnen etwas nachgelassen hat, rückt nun immer stärker das Inflationsgespenst nach vorne. Eine steigende Teuerung erschwert den Notenbanken die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik und treibt die Renditen - für Aktien keine gute Nachricht. Am Mittwoch sind die US-Erzeugerpreise um ein Vielfaches mehr gestiegen als erwartet.

Der SMI verlor 0,9 Prozent auf 10.809 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten waren 18 Verlierer und 2 Gewinner. Umgesetzt wurden 36,7 (zuvor: 32,93) Millionen Aktien.

Die Nestle-Aktie widerstand dem negativen Trend mit einem Plus von 0,1 Prozent. Der Nahrungsmittelkonzern verkauft sein Wassergeschäft in Nordamerika an Finanzinvestoren. Für 4,3 Milliarden US-Dollar erwerben One Rock Capital Partners LLC und Metropoulos & Co die Nestle Waters North America. Laut Vontobel ist der Verkauf hochattraktiv angesichts der unterdurchschnittlichen Entwicklung der Sparte.

Mit Roche ging es 1,2 Prozent abwärts. Die Analysten der UBS streichen ihre Kaufempfehlung und sehen die Aktie nun nur noch als "Neutral". Anders als zuvor gedacht sei der Umsatz mit Avastin, Herceptin und Rituxan erodiert. 2019 seien auf diese drei Präparate 40 Prozent des Pharma-Umsatzes von Roche entfallen. Hinzu sei im vergangenen Jahr dann noch die Pandemie gekommen. Die schwierige Lage bei Biosimilars setze sich 2021 fort. Die Diagnostic-Sparte dagegen profitiere weiterhin von der Pandemie.

Die Deutsche Bank äußerte sich weiter positiv zu Richemont und erhöhte leicht das Kursziel. Die große Stärke des Luxusgüterherstellers sei das attraktive Schmuckgeschäft. Die Online-Verkaufsplattform Yoox Net-a-Porter (YNAP) entfalte eine erfreuliche Dynamik. Die Aktie zeigte sich indes von den freundlichen Aussagen wenig bewegt und verlor 1,6 Prozent. Dabei spielten auch enttäuschende Zahlen des französischen Wettbewerbers Kering eine Rolle. Im SMI hielten sich Swatch mit minus 0,8 Prozent besser.

Schindler fielen um 2,3 Prozent. Die Corona-Krise hat dem Aufzug- und Rolltreppenhersteller im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Umsatz und Gewinn des Konzerns gingen deutlich zurück. Für dieses Jahr hält Schindler ein Wachstum für möglich.

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DJG/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2021 11:47 ET (16:47 GMT)