ZÜRICH (Dow Jones)--Zur Wochenmitte hat der Handel am schweizerischen Aktienmarkt im Zeichen der Bilanzsaison gestanden. Vor allem der Umsatzausweis von SMI-Schwergewicht Nestle wurde mit Erleichterung aufgenommen. Nicht zuletzt die weltweit andauernden Lieferkettenprobleme hatten zuletzt Befürchtungen geweckt, dass die Erholung von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie ins Stocken geraten könnte und die Drittquartalszahlen der Unternehmen nicht mehr das Niveau des zweiten erreichen würden.

Der SMI gewann 0,6 Prozent auf 12.013 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und acht -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 32,09 (zuvor: 25,76) Millionen Aktien. Nestle verteuerten sich um 2,7 Prozent. Nach einem guten dritten Quartal hat der Lebensmittelriese seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr angehoben. Anleger, die Nestle am Dienstag abgestoßen hatten, griffen daraufhin wieder zu.

Anders dagegen bei Roche, die am Vortag ebenfalls kräftig abverkauft worden waren und nun weitere 1,6 Prozent abgaben. Der Pharmakonzern hatte zwar ebenfalls besser abgeschnitten als erwartet und auch seine Prognose erhöht, Beobachter bemängelten jedoch, dass sich dies auf die Diagnostiksparte mit ihren Corona-Tests stütze. Es sei fraglich, wie lange diese noch nachgefragt würden. Gerade nach dem Rückschlag mit der Anti-Corona-Pille, der ursächlich für den Ausverkauf am Dienstag, gewesen war, dürfte der Markt hier vorsichtig sein.

Die Aktie des Logistikers Kühne + Nagel sank um 3,1 Prozent. Das Unternehmen hatte zwar für sein drittes Quartal ein Rekordergebnis vermeldet, die Analysten von Baader Helvea bezweifelten jedoch die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung.

Im Bankensektor gaben Credit Suisse um 1,7 Prozent nach. Das Geldhaus legt die sogenannte Mosambik-Affäre gegen Zahlung von 475 Millionen US-Dollar bei. Beobachter sprachen von einem weiteren Glaubwürdigkeitsverlust, was ESG-Kriterien angehe.

Daneben bewegten Analystenkommentare einige Aktien. Lonza stiegen um 1,7 Prozent nach der Hochstufung auf Buy durch die UBS. Unter den Nebenwerten fielen Dufry um 4,1 Prozent. Die Aktie des Betreibers von Duty-Free-Läden litt unter der allgemein schlechten Stimmung im Reisesektor, der europaweit zu den schwächsten gehörte. Die Deutsche Bank hatte die Beobachtung der Dufry-Aktie mit "Hold" aufgenommen. Das Unternehmen erhole sich zwar von dem pandemiebedingten Einbruch, doch sei ungewiss, wie schnell sich das Reiseaufkommen in den kommenden Jahren wieder beleben werde, hieß es.

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October 20, 2021 11:45 ET (15:45 GMT)