Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zur Wochenmitte mit einer knapp freundlichen Eröffnung die Stabilisierung vom Vortag zunächst verteidigen. Am Dienstag war der Leitindex SMI nach vier Verlusttagen fester aus dem Handel gegangen. Unterstützung bekommt er dabei aktuell vor allem von den asiatischen Börsen, die zur Wochenmitte teilweise zulegen, während die Wall Street uneinheitlich geschlossen hatte. Das Hauptthema an diesem Tag sind Inflationsdaten. In China sind diese stärker gestiegen als erwartet, wie die Daten vom Morgen zeigen.

Für die USA werden Konsumentenpreise im Tagesverlauf erwartet. Analysten gehen davon aus, dass sie gegenüber März leicht gesunken sind. "Steigende Preise sind in aller Munde, zumal die US-Notenbank die Zinsen anhebt und ihre Bilanz reduziert, um die Inflation zu bekämpfen", fasst ein Stratege die Bedeutung zusammen. Manche Marktteilnehmer meinen, die erwarteten Daten könnten einen Wendepunkt signalisieren, wenn sie wie erwartet oder sogar schwächer ausfallen. Sollte sie hingegen "heisser" als erwartet ausfallen, wäre dies negativ - da dies bedeuten könnte, dass das Fed eine noch härtere Gangart bei den Zinssätzen einschlagen könnte. Dies wiederum würde Ängste schüren, dass die Notenbanker damit eine Rezession auslösen könnten.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr 0,18 Prozent höher bei 11'562,93 Punkten. Bis auf Roche (-2,2%) werden alle SMI-Titel höher gestellt. Die Aufschläge reichen von +0,3 Prozent bei Swisscom bis +4,9 Prozent beim Augenheilkunde-Spezialisten Alcon.

Die ehemalige Novartis-Tochter hatte am Vorabend Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die über den Erwartungen ausgefallen sind. Auch den Ausblick für das Gesamtjahr hat das Unternehmen in puncto Wachstumsraten etwas angepasst. Da die absoluten Prognosezahlen aber beibehalten wurden, frage man sich, ob Alcon arg konservativ beim Blick nach vorne sei, heisst es bei JPMorgan.

Auch für die Aktien von Richemont, Zurich (beide +1,5%), Logitech (+1,4%) und SGS (+1,3%) geht es vorbörslich um mehr als ein Prozent aufwärts.

Zahlen wiederum hat auch die Swiss Life (+0,5%) vorgelegt. Sie ist im Startquartal des laufenden Jahres gewachsen. Vor allem im Kommissionsgeschäft, wo die Gruppe auf Finanzberatungen oder etwa auch auf die Vermögensverwaltung für institutionelle Kunden setzt, kletterten die Erträge in die Höhe.

Als Belastungsfaktor für den Markt erweist sich Roche (-2,2%). Der Konzern hat mit seiner neuartigen Immun-Therapie Tiragolumab einen weiteren Forschungsrückschlag erlitten.

hr/rw