(In der um 12.54 Uhr gesendeten Meldung muss es im 3. Satz korrekt heißen: "Die Kapsel war bei einem Transport zwischen dem 12. und 16. Januar verloren gegangen, ihr Verlust wurde jedoch erst am 25. Januar (NICHT Februar) bemerkt. Unsere Partneragentur AFP hat ihre Angaben berichtigt. Der Fehler tauchte auch in dem von Dow Jones Newswires um 13:10 Uhr gesendeten "MIDDAY BRIEFING" auf. Es folgt die korrigierte Fassung der Meldung.)

Rio Tinto entschuldigt sich für Verlust von radioaktiver Kapsel

PERTH (AFP)--Der Bergbauriese Rio Tinto hat sich für den Verlust einer winzigen hochradioaktiven Kapsel im Bundesstaat Western Australia öffentlich entschuldigt. Die Beunruhigung tue ihm leid, die der Vorfall bei den Menschen in Western Australia ausgelöst habe, erklärte der zuständige Manager Simon Trott am Montag. Die Kapsel war bei einem Transport zwischen dem 12. und 16. Januar verloren gegangen, ihr Verlust wurde jedoch erst am 25. Januar bemerkt. Seitdem wird fieberhaft nach ihr gesucht.

Die acht mal sechs Millimeter große Kapsel war beim Transport von einer Eisenerzmine nahe der Bergbaustadt Newman nach Perth auf einer 1.400 Kilometer langen Strecke vom Lastwagen eines Subunternehmens von Rio Tinto gefallen. Erst beim Ausladen wurde ihr Verlust entdeckt.

Berichten zufolge soll der Behälter mit der Kapsel durch Erschütterungen während der Fahrt beschädigt worden sein. Dabei soll sich auch ein Bolzen in dem Lkw gelöst haben und die Kapsel anschließend durch das dadurch entstandene Loch gefallen.

Die Gesundheitsbehörden warnten die Bevölkerung, sich der Kapsel nicht auf weniger als fünf Metern zu nähern: Sie enthalte so viel hochradioaktives Cäsium-137, dass ein Aufenthalt im Radius von einem Meter einen Effekt auf den menschlichen Körper habe wie "zehn Röntgenbehandlungen pro Stunde" und akute Strahlenkrankheit auslösen könnte.

Auf der Suche nach der nicht einmal 1-Cent-Euromünze großen Kapsel setzen die Behörden auf Fahrzeuge montierte portable Strahlungsdetektoren ein, die erhöhte Strahlung im Radius von 20 Metern erkennen können. Beamte in Warnwesten wurden beobachtet, wie sie die Strecke abliefen. "Wir versuchen nicht, den Zylinder mit bloßem Auge zu entdecken", sagte der Beauftragte des Katastrophenschutzes, Darryl Ray. "Wir hoffen, dass die Strahlungswerkzeuge uns hinführen."

Rio Tinto leitete laut Trott inzwischen eine eigene Untersuchung ein, um herauszufinden, wie genau die Kapsel verloren gehen konnte.

2020 sorgte das Rio Tinto, das eines der größten Bergbauunternehmen der Welt ist, schon einmal für einen Skandal, als es eine 46.000 Jahre alte und für die australischen Ureinwohner heilige Stätte sprengen ließ. Der damalige Chef musste zurücktreten, Rio Tinto verpflichtete sich nach scharfer Kritik des Parlaments zu Reformen.

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January 30, 2023 07:19 ET (12:19 GMT)