Von Rhiannon Hoyle

LONDON (Dow Jones)--Rio Tinto hat im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch um 28 Prozent verbucht. Die Eisenerzpreise waren niedriger als im Vorjahr, und das Unternehmen hatte mit steigenden Kosten zu kämpfen. Die Ausschüttung an die Aktionäre wurde zur Jahresmitte deutlich reduziert.

Der nach Marktwert zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt berichtete für die Monate Januar bis Juni einen Nettogewinn von 8,91 Milliarden US-Dollar, gegenüber 12,31 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis fiel um 29 Prozent auf 8,63 Milliarden Dollar, übertraf damit aber eine von Visible Alpha zusammengestellte Konsensschätzung der Analysten von 8,37 Milliarden.

Die Rio Tinto plc kündigte an, den Anlegern eine ordentliche Dividende von 2,67 Dollar je Aktie zu zahlen. Vor einem Jahr hatte der Bergbaukonzern zur gleichen Zeit 5,61 Dollar pro Aktie ausgeschüttet. Darin war eine Sonderdividende enthalten, die in diesem Jahr nicht gezahlt wird.

"Das Marktumfeld ist zum Ende des Berichtszeitraums schwieriger geworden", sagte CEO Jakob Stausholm.

Die Eisenerzlieferungen des Konzerns aus dem australischen Geschäft fielen in der ersten Jahreshälfte um 2 Prozent geringer als im Vorjahreszeitraum, und der für das Erz erzielte Preis war deutlich niedriger, wie Rio Tinto bereits Anfang des Monats mitgeteilt hatte.

Die Eisenerzpreise waren im zweiten Quartal eingebrochen, da in China die Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung von Covid 19 die Stahlnachfrage dämpften. Rio Tinto ist der weltweit größte Produzent von Eisenerz, dem Hauptbestandteil von Stahl, und der Verkauf dieses Rohstoffs macht den größten Teil seiner Einnahmen aus.

Zugute kam dem Konzern ein starker Anstieg des Aluminiumpreises sowie höhere Kupfernotierungen.

Rio Tinto bekräftigte die Betriebskostenziele im Gesamtjahr, warnte aber, dass Inflation und höhere Energiepreise ihre Spuren hinterlassen haben. Schwankungen bei den Energiepreisen schmälerten den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in der ersten Jahreshälfte um 560 Millionen Dollar, was vor allem auf die höheren Kosten für die Betankung von Lastwagen, Zügen und Schiffen mit Diesel zurückzuführen sei. Die allgemeine Inflation verringerte das bereinigte EBITDA des Unternehmens um 595 Millionen Dollar.

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July 27, 2022 04:22 ET (08:22 GMT)