Rio Tinto : Siemens-Chef - Wie weit geht Verantwortung für das Klima?
Am 05. Februar 2020 um 14:20 Uhr
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München (Reuters) - Siemens-Chef Joe Kaeser hat vor überzogenen Ansprüchen an Unternehmen zur Verantwortung für das Klima gewarnt.
"Würden wir heute nochmal einen Bau einer Kohlemine unterstützen? Nein", sagte Kaeser am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München. Fraglich sei aber, ob man auch Firmen zur Rechenschaft ziehen könne, die ein umstrittenes Unternehmen mit unkritischen Gütern beliefere. Kaeser nannte als Beispiel moderne Gebäudetechnik für die Zentrale des Bergwerkskonzerns Rio Tinto, die den CO2-Ausstoß dort vermindere. "Kommt da wieder einer und seilt sich am Hauptgebäude von Siemens an und sagt: Das dürft ihr nicht?"
Kaeser spielte auf eine Aktion von Greenpeace-Aktivisten an, die am Dienstag über Stunden das Dach der Siemens-Zentrale in München besetzt hatten. Der Konzern steht bei Klimaschützern in der Kritik, weil er Signaltechnik für eine Bahnstrecke liefert, mit der Kohle aus einer neuen, riesigen Mine in Australien zum Hafen befördert wird. Der indische Adani-Konzern will mit dem fossilen Brennstoff Kraftwerke befeuern. "Wir haben die Tragweite nicht richtig eingeschätzt", räumte Kaeser ein.
Rio Tinto plc ist eines der weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Bergbauforschung, Prospektion und Betrieb. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien auf: - Eisenerz (59%): 283,2 Mio. t Produktion im Jahr 2022; - Aluminium, Tonerde und Bauxit (24,9%): 54,6 Mt Bauxit, 7,5 Mt Tonerde und 3 Mt Aluminium produziert; - Kupfer (5,8%) : 521,1 Kt produziert; - Industriemineralien (4,8%): Titandioxidpigmente (1.200 Kt produziert), Borate (532 Kt produziert) und Salze (5,7 Mt produziert); - Diamanten (1,5%) : 4,7 Millionen Karat produziert; - Gold (1%) : 235.000 Unzen produziert; - Sonstiges (3%): Uran, Silber, Zink und Molybdän. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigtes Königreich (0,3%), Europa (6,5%), China (54,3%), Japan (7,4%), Asien (7,1%), Vereinigte Staaten (15,9%), Kanada (3,1%), Australien (1,9%) und Sonstige (3,5%).