BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum erwartet im laufenden Jahr sinkende Ergebnisse. Das operative Ergebnis (Ebitda) dürfte 2020 in einer Spanne von 72,5 Millionen bis 82,5 Millionen Euro liegen, wie das Unternehmen am Freitag in Bad Neustadt an der Saale mitteilte. Das ist deutlich weniger als 2019, als das Ebitda mit 125,3 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau lag. Die im SDax notierte Aktie verlor am Vormittag 1,8 Prozent. Berenberg-Analyst Tom Jones nannte die Ergebnisprognose enttäuschend.

Rhön-Klinikum steht derzeit unter verstärktem regulatorischen Druck. So dürfte die vom Bundestag beschlossene Personaluntergrenze in der Pflege das Ergebnis 2020 im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich belasten. Zudem werden Anlaufkosten für Medgate Deutschland auf das Ergebnis drücken. Mit dem Einstieg in die Telemedizin verbindet das Management um Konzernchef und Finanzvorstand Stephan Holzinger große Hoffnungen. Rhön-Klinikum hatte das Unternehmen mit dem Schweizer Telemedizinkonzern Medgate im Dezember 2019 gegründet und hält mit 51 Prozent die Mehrheit. Der operative Start ist noch für 2020 geplant.

Beim Umsatz geht Rhön für das laufende Jahr von rund 1,4 Milliarden Euro plus oder minus 5 Prozent aus, nach 1,3 Milliarden im Vorjahr.

Unterm Strich verdiente das Unternehmen 2019 mit seinen fünf Krankenhausstandorten 44,5 Millionen Euro, verglichen mit 51,2 Millionen Euro im Vorjahr. Rhön-Klinikum betreibt Krankenhäuser in Bayern, Thüringen, Brandenburg und Hessen. Das Unternehmen setzt vor allem auf ein Campus-Konzept mit zahlreichen Disziplinen an einem Ort sowie der Verknüpfung von stationärer und ambulanter Medizin./nas/eas/mis