DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Rheinmetall bekommt die Belastungen durch den Halbleitermangel zu spüren und wird für das laufende Jahr vorsichtiger. So kalkuliert der Autozulieferer und Rüstungskonzern für 2021 laut einer Mitteilung vom Donnerstag nur noch mit einem Umsatzwachstum um rund 6 Prozent, statt 7 bis 9 Prozent. Analysten hatten im Schnitt zuletzt aber ohnehin nur noch einen Anstieg am unteren Ende der Spanne erwartet. So drosseln viele Autobauer, wichtige Kunden des MDax-Konzerns, wegen fehlender Chips die Produktion. Für die Profitabilität wurde das Management indes etwas zuversichtlicher.

Ein Stück weit will Rheinmetall die Belastungen durch Einsparungen ausgleichen. Die operative Ergebnismarge soll nun dank des "Kostenmanagements sowie dank weiterer Einsparungen im Zuge der Restrukturierung" am oberen Ende der ursprünglichen Prognose von 9 bis 10 Prozent liegen. Die Aktien legten auf die Nachrichten hin leicht zu.

Im abgelaufenen dritten Quartal bekam der Konzern neben der Zurückhaltung einiger Kunden auch Lieferengpässe bei Rohstoffen zu spüren. Der Umsatz stagnierte daher auf Basis vorläufiger Zahlen im Vergleich zum Vorjahresquartal bei 1,26 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag mit rund 106 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert. Detaillierte Zahlen will Rheinmetall am 5. November vorlegen.

Beim geplanten Verkauf des Geschäfts mit Klein- und Großkolben gibt es derweil keinen Fortschritt. Im aktuell schwierigen Marktumfeld sei es noch nicht gelungen, einen kapitalstarken Käufer zu finden, hieß es. An den Veräußerungsplänen habe sich aber nichts geändert.

Rheinmetall will sich von dem Bereich trennen, da die Düsseldorfer im Zuge ihrer strategischen Neuausrichtung weg vom Verbrennungsmotor wollen. Stattdessen soll das Geschäft mit Rüstungs- und Sicherheitstechnik ausgebaut werden./mis/nas/jha/