FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit leichten Aufschlägen in die neue Woche gestartet. "Die Risikobereitschaft stimmt", so ein Händler. Der Bitcoin steigt erstmals seit längerem über die Marke von 20.000 Dollar, und die asiatischen Vorlagen sind mit Ausnahme des schwächeren Nikkei fest. "Wir befinden uns in einem sich selbst verstärkenden Kreislauf. Die steigenden Kurse sorgen für Optimismus. Der Optimismus verleitet Anlegerinnen und Anleger zu Käufen. Und diese Käufe treiben die Kurse weiter nach oben", so QC Partners. Mittlerweile seien in diesem Jahr von insgesamt 10 Handelstagen 8 positiv ausgefallen.

Der DAX steigt im frühen Montaghandel um 0,2 Prozent auf 15.111 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 4.155 Punkte nach oben. Das Umsatzverhalten stütze bisher den Aufschwung am deutschen Aktienmarkt, heißt es bei QC weiter. Nun dürften die Umsätze wegen des US-Börsenfeiertags aber deutlich zurückgehen. "An solchen Tagen reichen dann schon kleinere Orders aus, um für größere Bewegungen zu sorgen", warnt QC, verweist aber zugleich darauf, dass die Volatilitäts-Indizes deutlich zurückgekommen sind. So sei der VSTOXX als Vola-Index für den Euro-Stoxx-50 auf den tiefsten Stand seit November 2021 gefallen. Aus technischer Sicht ist der DAX stark überkauft.

Die vorläufigen Geschäftszahlen von Covestro (-1,6%) für das abgelaufene Geschäftsjahr sind nach Einschätzung von Jefferies deutlich unter den Erwartungen ausgefallen. Das EBITDA liege mit 1,6 Milliarden Euro 8 Prozent unter der Mitte der Guidance-Spanne von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro. Dies impliziere ein EBITDA im vierten Quartal von minus 45 Millionen Euro, was 50 Millionen Euro unter der Jefferies-Schätzung liege. Das negative Ergebnis dürfte Auswirkungen auf die Dividenden-Zahlung haben.


   Außerplanmäßige Abschreibungen bei Covestro 

Außerplanmäßige Abschreibungen auf das Anlagevermögen und latente Steuerforderungen haben dem Spezialchemie-Konzern im vergangenen Jahr überraschend einen Verlust beschert. Covestro meldete auf Basis vorläufiger Zahlen einen Konzernverlust von 300 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Analysten hatten im Vara-Konsens nach Angaben von Covestro einen Gewinn von 420 Millionen Euro erwartet.

Auch BASF und Lanxess leiden unter der schwachen Entwicklung bei Covestro. "Die Rezession trifft die zyklische Chemie besonders stark", so ein Marktteilnehmer. Das rücke nun Covestro ins Bewusstsein der Anleger. BASF geben um 1,2 Prozent nach, Lanxess um 1,1 Prozent.

Für Rheinmetall geht es wegen der Spekulationen über baldige Lieferungen von Leopard-Panzer in die Ukraine 3,4 Prozent nach oben. "Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der Bild am Sonntag. Rheinmetall verfüge über 22 Leopard 2 und 88 Leopard 1.

Nicht überbewerten will ein Marktteilnehmer den Rückgang des Fracht-Aufkommens bei Fraport. "Der Luftfrachtverkehr hat in der Corona-Zeit geboomt", so ein Marktteilnehmer. Er sei aber auch vergleichsweise teuer, so dass nun wieder stärker auf Lkw, Bahn und Schiff gesetzt werde. Das Passagieraufkommen normalisiert sich unterdessen weiter: Im Dezember nahm es im Jahresvergleich um 46,2 Prozent zu, während das Frachtaufkommen um 19 Prozent schrumpfte. Fraport gewinnen im frühen Geschäft 0,7 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.154,82        +0,1%          4,02          +9,5% 
Stoxx-50                3.888,29        +0,2%          9,39          +6,5% 
DAX                    15.110,68        +0,2%         24,16          +8,5% 
MDAX                   28.314,02        +0,2%         59,97         +12,7% 
TecDAX                  3.212,50        +0,5%         16,50         +10,0% 
SDAX                   13.127,30        +0,4%         50,30         +10,1% 
FTSE                    7.855,83        +0,1%         11,76          +5,3% 
CAC                     7.031,22        +0,1%          7,72          +8,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,13                      -0,01          -0,44 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 8:06 Uhr  Fr, 17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0809        -0,2%        1,0839         1,0818   +1,0% 
EUR/JPY                   139,22        +0,5%        138,79         138,13   -0,8% 
EUR/CHF                   1,0017        -0,3%        1,0032         1,0032   +1,2% 
EUR/GBP                   0,8866        +0,1%        0,8859         0,8866   +0,2% 
USD/JPY                   128,80        +0,8%        128,05         127,69   -1,8% 
GBP/USD                   1,2192        -0,3%        1,2234         1,2201   +0,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,7397        +0,4%        6,7189         6,7183   -2,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                20.814,76        -0,5%     21.104,57      19.177,29  +25,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,85        79,86         -1,3%          -1,01   -1,8% 
Brent/ICE                  84,30        85,28         -1,1%          -0,98   -2,0% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  59,55        64,81         -8,1%          -5,26  -13,4% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.912,44     1.920,35         -0,4%          -7,92   +4,9% 
Silber (Spot)              24,16        24,27         -0,4%          -0,11   +0,8% 
Platin (Spot)           1.057,95     1.071,65         -1,3%         -13,70   -0,9% 
Kupfer-Future               4,17         4,22         -1,1%          -0,05   +9,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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January 16, 2023 03:37 ET (08:37 GMT)