Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Talfahrt an den europäischen Aktienmärkten setzt sich zum Wochenauftakt voraussichtlich fort. Der DAX wird vorbörslich 1,5 Prozent niedriger gestellt mit 13.558 Punkten, und im Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich schwach aus. "Zinsen und Inflation bleiben die beiden Schreckgespenster für die Märkte", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Zum einen drücken die steigenden Zinsen unmittelbar auf die Gewinne der Unternehmen. Und zum anderen würden Anleihen zu einer immer größeren Konkurrenz für Aktien.

"Der Ausverkauf dürfte erst zu Ende sein, wenn auch ein Ende des Inflationsanstiegs erkennbar ist", so ein Händler, der sich aber skeptisch zeigt: "Leider steht uns hier die zweite Runde mit der Lohn-Preis-Spirale erst noch bevor", sagt er mit Blick auf die anstehenden Tarifverhandlungen. "Die Gewerkschaften erwarten eine weiter hohe Inflation und wollen dafür den Lohnausgleich", so der Händler.

Mit Sorge blickt der Markt auf die Renditen von Italiens Staatsanleihen. Hier scheine der Markt die EZB von Zinserhöhungen abhalten zu wollen, indem die Rendite über die 4-Prozent-Marke getrieben wird. Aktuell steht die 10-jährige mit 3,86 Prozent nicht mehr weit entfernt.

Dazu blickt der Markt auf Frankreichs Wahlen. Das Wahlbündnis von Präsident Emmanuel Macron liegt zwar knapp vor dem Linksbündnis, die absolute Mehrheit scheint aber gefährdet. In Großbritannien stehen BIP und Handelsbilanz an, und die OECD veröffentlicht ihre neue Wachstumsprognose. Am Abend dürfte eine Diskussionsteilnahme von Fed-Vizechefin Lael Brainard Beachtung finden - vor allem, ob sie die Inflationsdaten vom Freitag kommentiert.


   Rheinmetall mit hohem Kursziel im Blick - Total mit "Hochzeit" 

Die ersten "Marder"-Panzer von Rheimetall sind einsatzbereit - und passend dazu hat Goldman Sachs laut Händlern den Titel mit einem Kursziel von 298 Euro zum Kauf empfohlen. Die Aktie dürfte damit auch am Montag deutlich besser im Markt liegen als DAX oder MDAX. Und vielleicht klappt es ja im September sogar mit dem Aufstieg in den deutschen Leitindex. An der Geschäftsentwicklung sollte es nicht scheitern, der Konzern fährt nun die Produktionskapazitäten deutlich hoch.

Unterschiedliche Meinungen kursieren am Morgen zu den Ölkonzernen. Während es einerseits heißt, die Aktien könnten unter den Diskussionen um eine so genannte Übergewinnsteuer leiden, zeigt sich Berenberg positiv zu den Sektor.

Im Blick dürfte zunächst vor allem Total stehen: Der französische Energiekonzern TotalEnergies hat von Katar als erstes ausländisches Unternehmen den Zuschlag für die gemeinsame Erschließung des größten Erdgasfeldes der Welt erhalten. Wie Katars Energieminister Saad Scherida al-Kaabi am Sonntag mitteilte, wird TotalEnergies 6,25 Prozent der Anteile an dem Projekt halten, durch das Katar seine Erdgasförderung bis 2027 um 60 Prozent steigern will. Al-Kaabi bezeichnete den Vertrag mit TotalEnergies als "eher eine Hochzeit als eine Partnerschaft".


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:33 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0482      -0,3%     1,0515         1,0518   -7,8% 
EUR/JPY           141,33      -0,0%     141,37         141,12   +8,0% 
EUR/CHF           1,0368      -0,2%     1,0124         1,0401   -0,1% 
EUR/GBP           0,8537      -0,0%     0,8538         0,8538   +1,6% 
USD/JPY           134,80      +0,3%     134,43         134,14  +17,1% 
GBP/USD           1,2273      -0,4%     1,2317         1,2319   -9,3% 
USD/CNH           6,7522      +0,3%     6,7347         6,7308   +6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        25.238,40      -7,8%  27.363,70      29.341,32  -45,4% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         118,59     120,67      -1,7%          -2,08  +62,9% 
Brent/ICE         120,58     122,01      -1,2%          -1,43  +59,8% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.866,65   1.871,40      -0,3%          -4,76   +2,0% 
Silber (Spot)      21,72      21,89      -0,8%          -0,18   -6,8% 
Platin (Spot)     964,86     977,07      -1,2%         -12,21   -0,6% 
Kupfer-Future       4,25       4,29      -1,1%          -0,05   -4,4% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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