Der US-Drohnenhersteller Anduril und der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall haben am Mittwoch bekanntgegeben, dass sie künftig gemeinsam Luftdrohnen für europäische Märkte entwickeln und produzieren wollen. Damit setzt Europa verstärkt auf amerikanische Technologie, um seine militärischen Fähigkeiten auszubauen.

Die Unternehmen werden gemeinsam europäische Varianten der Anduril-Drohnenmodelle Barracuda und Fury entwickeln. Zudem wollen sie Möglichkeiten ausloten, gemeinsam Feststoffraketenmotoren zu bauen, die für den Antrieb von Raketen und Marschflugkörpern verwendet werden.

,,Durch die Integration von Andurils Lösungen in Rheinmetalls europäische Produktionslandschaft und das Rahmenwerk digitaler Souveränität bauen wir auf einer soliden Basis auf, um neue autonome Fähigkeiten in Dienst zu stellen - schnell produzierbar, modular und im Einklang mit den sich wandelnden Anforderungen der NATO", erklärte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und angesichts wachsender Unsicherheiten über die US-amerikanischen Verteidigungsverpflichtungen unter Präsident Donald Trump haben viele europäische Staaten eine Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben zugesagt.

Dennoch ist Europa weiterhin stark auf US-Rüstungsunternehmen angewiesen, um kritische Fähigkeitslücken zu schließen - nicht nur bei klassischen Systemen wie Kampfjets und Raketen, sondern auch bei neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz, Satelliten im niedrigen Erdorbit und Drohnen.

Das in Kalifornien ansässige Unternehmen Anduril gehört zu einer neuen Generation amerikanischer Verteidigungstechnologiefirmen - darunter auch das KI-Unternehmen Palantir und Elon Musks SpaceX -, die mit schneller Innovation die etablierten Rüstungshersteller herausfordern.

Der Krieg in der Ukraine hat die wachsende Bedeutung von Drohnen in der modernen Kriegsführung deutlich gemacht. Die Barracuda-Drohne ist darauf ausgelegt, kostengünstig, schnell herstellbar und in großer Stückzahl einsetzbar zu sein und kann wie ein Marschflugkörper agieren. Die Fury-Drohne ist teurer, verfügt über eine größere Reichweite, ist schwerer zu orten und für Kampf- sowie Aufklärungsmissionen gedacht.

,,Dies ist ein neues Modell der Verteidigungszusammenarbeit, das auf gemeinsamer Produktion, operativer Relevanz und gegenseitigem Respekt für Souveränität basiert", sagte Brian Schimpf, CEO von Anduril Industries.

,,Gemeinsam mit Rheinmetall entwickeln wir Systeme, die schnell produziert, breit eingesetzt und flexibel an die sich wandelnden Missionen der NATO angepasst werden können."