AKTIEN IM FOKUS: Rheinmetall und Hensoldt belastet von Bofa-Abstufung
Am 30. November 2022 um 10:08 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aufgabe des Optimismus der Bank of America für Rheinmetall und Hensoldt hat die beiden deutschen Rüstungsaktien am Mittwoch belastet. Die Papiere von Rheinmetall fielen um 1,2 Prozent und die Titel von Hensoldt sogar um 2,7 Prozent. Die Experten der US-Bank hatten mit einer Abstufung auf "Neutral" jeweils ihr bisheriges Kaufvotum aufgegeben. Im Gegenzug wurde der britische Wettbewerber BAE Systems zum Kauf empfohlen, dessen Papiere bewegten sich in London mit einem halben Prozent im Plus.
Laut Analyst Benjamin Heelan sind die Triebfedern im Rüstungssektor mit den Verteidigungsbudgets westliche Staaten zwar klar, es ziehe sich mit den Aufträgen aber alles länger hin als erwartet. Der Wachstumsschub in der Branche lasse daher auf sich warten, was für die anspruchsvoll bewerteten Aktien der beiden deutschen Konzerne zu einer Belastung werden könnte. Was die Erwartungen an Rheinmetall betreffe, sei dies ein mittelfristiges Risiko. Die derzeitigen Investitionen zehrten am freien Mittelfluss und begrenzten das Potenzial für künftige Kapitalrückflüsse./tih/mis
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).