Vergabeverfahren für Bundeswehr-Transporthubschrauber aufgehoben
Am 29. September 2020 um 10:38 Uhr
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BERLIN (dpa-AFX) - Das Beschaffungsamt der Bundeswehr (BAAINBw) hat das Verfahren für die Suche nach dem neuen schweren Transporthubschrauber der Bundeswehr aufgehoben. Es sei erkannt worden, dass "eine Realisierung des Projektes im geplanten Finanzrahmen bei gleichzeitiger Erfüllung aller Forderungen unwahrscheinlich ist", teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mit. Die vorliegenden Angebote seien als unwirtschaftlich bewertet worden, hieß es weiter. Der Zeitplan verschiebe sich nun, so dass ein Vertragsschluss im kommenden Jahr nicht mehr erreicht werden könne.
Schwere Transporthubschrauber sind für Einsätze des Militärs von zentraler Bedeutung. Das gilt für die Landes- und Bündnisverteidigung, aber auch Aufträge wie in Afghanistan oder den Einsatz von Spezialkräften. "Ziel bleibt weiterhin, das bisherige Muster CH-53G zeitgerecht zu ersetzen", hieß es vonseiten des Ministeriums.
Um den Auftrag bewarben sich Boeing mit dem CH-47 "Chinook" und Sikorsky mit dem Modell CH-53K. An dem Sikorsky-Angebot ist ein deutsches Industrieteam beteiligt, dem die Unternehmen Rheinmetall, MTU Aero Engines, Autoflug und Hydro Systems angehören. Der Boeing-Hubschrauber - an seiner charakteristischen Bananen-Form mit zwei Rotoren leicht zu erkennen - ist lange in Betrieb. Boeing hat erklärt, eng mit der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie zusammenzuarbeiten und Wartung, Ausbildung und Technologielösungen und eigene Standorte in Deutschland genannt./cn/DP/jha
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).