BERLIN (dpa-AFX) - Nach einem Rekord 2019 sind die Exportgenehmigungen für deutsche Rüstungsgüter im vergangenen Jahr um mehr als ein Viertel zurückgegangen. Die Bundesregierung erlaubte der Industrie die Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung im Wert von 5,82 Milliarden Euro ins Ausland, wie das Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. Das sind 27 Prozent weniger als die 8,015 Milliarden Euro im Vorjahr.

Gestiegen ist der Anteil der Exporte in Länder, die nicht der EU oder Nato angehören oder diesen Ländern gleichgestellt sind wie Japan und Australien. 2020 ging etwa die Hälfte der genehmigten Lieferungen (50,1 Prozent) in diese sogenannten Drittstaaten, 2019 waren es 44,1 Prozent. Exporte in diese Länder sind besonders umstritten, weil einige davon in Konflikte verwickelt sind oder bestimmte Menschenrechtsstandards verletzen. "Der auf die Drittländer entfallende Wert ist zu über 50 Prozent auf Großaufträge für den maritimen Bereich zurückzuführen", schreibt das Wirtschaftsministerium.

Spitzenreiter unter den Empfängerländern ist wie im Vorjahr Ungarn mit einem Exportvolumen von 838,4 Millionen Euro. Dahinter folgen Ägypten (763,7), Israel (582,4) und die USA (509,2)./mfi/DP/jha