Um die florierende Autosparte zu stärken, kauft der japanische Infineon-Konkurrent Renesas Electronics nach Angaben vom Dienstag für 3,2 Milliarden Dollar in bar den US-Rivalen Intersil. Der Preis sei fast am obereren Limit gewesen, sagte Renesas-Chef Bunsei Kure. Dennoch werde nach weiteren Zukaufsoptionen Ausschau gehalten. Die Akquisition soll bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Seit rund zwei Jahren rollt eine Übernahmewelle durch die Branche. Weil die traditionellen Standbeine der Chipindustrie - Computer und Smartphones - schwächeln, ist das Ziel immer öfter die Autoelektronikbranche. Zudem versuchen die Konzerne durch Zusammenschlüsse die Kosten zu senken, um so im Preiskampf besser gewappnet zu sein.

Im Rennen um Intersil setzte sich Renesas Insidern zufolge gegen den US-Rivalen Maxim Integrated Products durch. Auch der deutsche Anbieter Infineon hatte vor kurzem einen US-Chiphersteller übernommen, um seine Position als Zulieferer für Elektro-Autos zu stärken. Berichten zufolge hatte Infineon Ende vergangenen Jahres auch ein Auge auf Renesas geworfen. Die Japaner waren zum Jahresende weltweit der drittgrößte Halbleiter-Hersteller mit einem Marktanteil von 9,1 Prozent, wie aus Daten des Marktforschers Gartner hervorgeht.

In den USA hatte sich zuletzt das Chipunternehmen Analog Devices den heimischen Konkurrenten Linear Technology für knapp 15 Milliarden Dollar einverleibt. Der japanische Telekomkonzern SoftBank lässt sich den erfolgreichen britischen Chipentwickler ARM sogar umgerechnet 29 Milliarden Euro kosten.