FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem etwas schwächeren Start in die neue Handelswoche rechen Händler am Montag. Der DAX wird vorbörslich 0,5 Prozent niedriger und damit wieder leicht unter der 14.000er Marke erwartet. Auf die Stimmung drücken sehr schwache Wirtschaftsdaten aus China: Dort ging die Industrieproduktion im April entgegen den Erwartungen zurück, und die Einzelhandelsumsätze sind noch stärker eingebrochen als erwartet. "Das dürfte vor allem Unternehmen mit starkem China-Exposure belasten", so ein Marktteilnehmer.

Leicht gestützt werde die Stimmung vom Rückgang der Ölpreise und der Preise für andere Rohstoffe wie Eisenerz, allerdings stehe hier unverändert die Embargo-Frage im Raum. Zum Wahlergebnis in Nordrhein-Westfalen heißt es, dieses könnte zu Unruhe in der Berliner Ampel führen. Die Wahlverlierer FDP und SPD könnten nun dazu neigen, sich stärker auf Kosten der Grünen zu profilieren. "Andererseits zeigt sich, dass der Abgesang auf die CDU zu früh kam", so der Marktteilnehmer.

Bei den Konjunkturdaten im Blick stehen die deutschen Großhandelspreise. Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite ist weiter häufig von den Folgen des Ukraine-Kriegs geprägt. So hat Autohersteller Renault sein Geschäft in Russland wie erwartet komplett abgeschrieben. "Das ist erwartet worden und sollte den Kurs nicht mehr belasten", so ein Marktteilnehmer. Der Konzern hat das Russland-Geschäft an den russischen Staat verkauft. Das führt zu einer Belastung von 2,2 Milliarden Euro.


   Ryanair kann keinen belastbaren Ausblick geben 

Bei den Airlines dürfte Unsicherheit über den Ausblick bei Ryanair belasten. Ryanair sieht sich aktuell nicht in der Lage zu einem belastbaren Ausblick zur Höhe des Gewinns im Geschäftsjahr. "Die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr bewegen sich im Rahmen der Erwartungen", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Die Auslastung von 82 Prozent sei gemessen an den Konkurrenten hoch. "Die großen Fragen sind aber, ob Ryanair die gestiegenen Kerosinpreise weiterreichen kann und ob Ryanair mit dem Ladefaktor auch die Bordverkäufe steigert", so der Analyst.

Fester erwartet wird die Aktie der französischen Supermarktkette Casino dank ihrer Verkaufspläne für Greenyellow. "Entsprechende Spekulationen sind bereits seit März bekannt", so ein Marktteilnehmer. Sie seien nun bestätigt worden. "Casino könnte einen guten Preis bekommen", sagt er mit Blick auf die Tochter für Erneuerbare Energien.

Beim Zementhersteller Holcim wird indes kein positiver Kurstreiber im Verkauf des Indien-Geschäfts gesehen, obwohl er 6,4 Milliarden Franken in die Kasse spült. "Am Markt war eher etwas mehr erwartet worden", sagt ein Händler.

Bei Thyssenkrupp werden Gedanken zum Ausbau des Marine-Geschäfts positiv gesehen. Der Konzern hat Interesse an neuen Produktionsanlagen, so auch an Teilen der insolventen MV-Werften in Wismar. "Der Bereich hat mit der Aufrüstung gute Aussichten", so der Marktteilnehmer. Der eigentliche potenzielle Kurstreiber sei aber die Umstrukturierung des Stahlgeschäfts hin zu "grünem" Stahl.


=== 
Rentenmarkt            zuletzt  absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite     0,95    +0,00    +1,13 
US-Zehnjahresrendite      2,92    +0,00    +1,41 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:32 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0399      +0,0%     1,0398         1,0414   -8,5% 
EUR/JPY           134,15      -0,3%     134,54         134,55   +2,5% 
EUR/CHF           1,0432      +0,1%     0,9980         1,0420   +0,6% 
EUR/GBP           0,8498      +0,1%     0,8489         0,8509   +1,1% 
USD/JPY           129,00      -0,3%     129,37         129,23  +12,1% 
GBP/USD           1,2238      -0,1%     1,2249         1,2237   -9,6% 
USD/CNH           6,8078      +0,1%     6,7994         6,7992   +7,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.875,62      -3,7%  31.025,24      30.518,19  -35,4% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         108,80     110,49      -1,5%          -1,69  +48,3% 
Brent/ICE         109,66     111,55      -1,7%          -1,89  +44,3% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.806,07   1.811,51      -0,3%          -5,44   -1,3% 
Silber (Spot)      21,00      21,12      -0,5%          -0,11   -9,9% 
Platin (Spot)     944,10     942,78      +0,1%          +1,33   -2,7% 
Kupfer-Future       4,15       4,17      -0,6%          -0,03   -6,9% 
=== 

DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 16, 2022 02:14 ET (06:14 GMT)