FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag erholt in den Handel gestartet. Etwas Erleichterung kommt aus den USA, wo das Repräsentantenhaus der Aussetzung der Schuldenbremse zugestimmt hat. Im Übrigen wird die Datenlage im Handel als eher unangenehm bezeichnet, denn hier wechseln sich Zins- und Wachstumssorgen laufend ab. Der DAX gewinnt 0,9 Prozent auf 15.806, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,9 Prozent auf 4.256 nach oben.

Vor allem in den USA ist der Datenkranz schwer unter einen Hut zu bringen. Denn trotz eines Einbruchs im Chicago-Einkaufsmanager-Index lag die Zahl der offenen Stellen in den USA (Jolts) deutlich höher als erwartet. Sie habe Wall Street daran erinnert, dass die US-Wirtschaft einen Arbeitsmarkt habe, der nicht nachgeben wolle, kommentierte Edward Moya von Oanda dazu. Man sollte daher nicht glauben, dass die US-Notenbank mit ihren Zinserhöhungen schon durch sei, vor allem, wenn am Freitag der monatliche US-Arbeitsmarktbericht stark ausfällt.


   ADP-Arbeitsmarktdaten aus den USA sowie Verbraucherpreise aus Europa im Blick 

Der Markt dürfte daher am Donnerstagnachmittag genau auf den ADP-Arbeitsmarktbericht als weiteren Indikator für die Lage in den USA blicken. Enttäuscht werden könnten dabei die Erwartungen an eine Zinspause der Fed auf ihrer Sitzung in zwei Wochen. Besonders im Blick am Donnerstag dürften daher auch Konjunkturdaten wie der ISM-Index der US-Industrie stehen. Dazu werden Revisionen der Einkaufsmanager-Indizes (PMI) vorgelegt. Sollte es hier zu Abwärtsrevisionen kommen, dürften sich Hoffnungen auf eine Zinspause in den USA verstärken.

In Europa werden Verbraucherpreise (CPI) erwartet, dazu legt die EZB ihr Sitzungsprotokoll vor. Bei der Inflation in der EU geht man wie überall von einer Entspannung durch fallende Energiepreise aus, anders sieht es aber bei ihrer Breitenwirkung aus: Sollte die Kernrate nicht unter die 5,6 Prozent Plus vom vorigen Monat sinken, dürften sich die Zinsentspannungsfantasien schnell in Luft auflösen.

Remy Cointreau steigen um 1,6 Prozent. Das organische EBIT ist im vergangenen Jahr mit plus 16,2 Prozent laut Jefferies über der Konsensschätzung von 14,4 Prozent ausgefallen.


   Lonza kauft Synaffix 

Keinen Druck auf Lonza-Aktien (+1,3%) erwarten Händler nach der Kaufankündigung von Biotechunternehmen Synaffix. Damit werde das Wachstum im ADC-Markt (Antibody Drug Conjugates) gestärkt, von dem sich die Branche ein Wachstum auf 22 Milliarden Dollar bis 2030 verspricht. Daher sei die erste Zahlung von Lonza an Synaffix mit 100 Millionen Euro angemessen. Dem könnten noch weitere 60 Millionen Dollar an performance-orientierten Zahlungen folgen.

Vonovia stellen mit Abgaben von 1,9 Prozent bislang den Tagesverlierer im DAX. Für die in Zahlungsschwierigkeiten geratene schwedische SBB geht es nach dem Einbruch vom Mittwoch um weitere 3 Prozent nach unten. Auch Vonovia ist in Schweden engagiert.


=== 
Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.254,63        +0,9%         36,59         +12,2% 
Stoxx-50                3.958,73        +0,8%         33,35          +8,4% 
DAX                    15.801,51        +0,9%        137,49         +13,5% 
MDAX                   26.609,22        +0,3%         71,81          +5,9% 
TecDAX                  3.218,23        +0,6%         18,54         +10,2% 
SDAX                   13.200,78        +0,7%         87,06         +10,7% 
FTSE                    7.485,86        +0,5%         39,72          -0,1% 
CAC                     7.148,71        +0,7%         50,01         +10,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,29                      +0,01          -0,28 
US-Zehnjahresrendite        3,68                      +0,03          -0,20 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Do, 8:13 Uhr  Mi, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0664        -0,2%        1,0677         1,0656   -0,4% 
EUR/JPY                   149,23        +0,2%        149,12         148,89   +6,3% 
EUR/CHF                   0,9716        -0,2%        0,9728         0,9737   -1,8% 
EUR/GBP                   0,8592        +0,0%        0,8589         0,8602   -2,9% 
USD/JPY                   139,92        +0,4%        139,68         139,71   +6,7% 
GBP/USD                   1,2410        -0,2%        1,2431         1,2387   +2,6% 
USD/CNH (Offshore)        7,1366        +0,3%        7,1208         7,1277   +3,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.844,54        -0,9%     26.883,54      26.939,70  +61,7% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,29        68,09         +0,3%          +0,20  -14,5% 
Brent/ICE                  72,87        72,60         +0,4%          +0,27  -13,0% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  25,22        26,85         -6,1%          -1,63  -68,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.955,62     1.962,67         -0,4%          -7,05   +7,2% 
Silber (Spot)              23,33        23,53         -0,8%          -0,19   -2,6% 
Platin (Spot)           1.003,60       998,00         +0,6%          +5,60   -6,0% 
Kupfer-Future               3,68         3,63         +1,4%          +0,05   -3,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 01, 2023 03:43 ET (07:43 GMT)