Genf (awp) - Das Biotechnologieunternehmen Relief Therapeutics hat das Geschäftsjahr 2020 erneut mit einem Verlust abgeschlossen. Für die weiteren Projekte stehen dem Unternehmen Barmittel in Höhe von 43,1 Millionen Franken zur Verfügung.

Den Verlust beziffert das Unternehmen auf 7,8 Millionen Franken, nach einem Minus von 7,5 Millionen im Jahr zuvor. Auf Ebene EBITDA fiel 2020 ein Minus von 20,3 Millionen an (VJ -0,9 Mio).

Nicht zuletzt wegen der Kooperation mit NeuroRx stieg der Dienstleistungsaufwand deutlich an auf 13,7 Millionen (VJ 0,1 Mio.). Dies stehe vor allem im Zusammenhang mit den klinischen Studien von RLF-100.

Auch die Personalkosten sind wegen der klinischen Studienaktivitäten gestiegen, heisst es in der Mitteilung weiter. Sie beliefen sich 2020 auf 2,6 Millionen nach 0,3 Millionen im Vorjahr. Einerseits sei der Bedarf an zusätzlichen personellen Ressourcen für die Überwachung der klinischen Studienaktivitäten mit RLF-100 gestiegen. Aber auch die Organisation von Relief habe gestärkt werden müssen.

Im Laufe des Jahres 2020 schloss Relief mehrere Finanzierungsrunden erfolgreich ab, die zur Aufnahme von insgesamt 58 Millionen Franken an neuen Eigenkapitalmitteln führten.

Pipeline ausbauen und stärken

Für das zukünftige Wachstum des Unternehmens habe man einen sehr wichtigen ersten Schritt unternommen, um die Entwicklungspipeline zu erweitern, heisst es in der Mitteilung weiter. Man habe eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung für ACER-001 abgeschlossen, einen Wirkstoff in der späten Entwicklungsphase für seltene Krankheiten, bei denen Patienten bessere Behandlungsmöglichkeiten benötigen. Man plane, die Entwicklung der aktuellen Programme weiter voranzutreiben und die Pipeline im kommenden Jahr weiter auszubauen.

Der wichtigste Kandidat ist aber ohne Frage RLF-100 (Aviptadil), der zusammen mit dem Partner NeuroRx derzeit in der Behandlung von Covid-19-Patienten getestet wird. NeuroRx plane derzeit, für die intravenöse Formulierung des Kandidaten in der EU einen Zulassungsantrag für die Behandlung schwerkranker Covid-19-Patienten zu beantragen. Anschliessend werde man in den USA einen Antrag stellen.

In diesem Zusammenhang bereite sich Relief auf die klinische Bewertung und potenzielle Vermarktung in Europa und anderen Gebieten vor. Sobald man den vollständigen Datensatz aus der US-Phase IIb/III-Studie erhalten und analysiert habe, wird Relief über den besten Weg für die Entwicklung von RLF-100 in Europa und anderen Gebieten entscheiden.

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