Genf/Radnor (awp) - Der ehemalige Relief-Partner NRx hat die Details seiner Gegenklage veröffentlicht. Wie das US-Unternehmen am Donnerstag mitteilte, fordert NRx nun von Relief Schadenersatz in Höhe von 185 Millionen US-Dollar.

Diese Summe werde als Vertrauensschaden sowie als Strafschadenersatz "im Zusammenhang mit dem verleumderischen und erpresserischen Verhalten" des ehemaligen Kooperationspartners gefordert, heisst es in der Mitteilung des US-Unternehmens weiter. Erst am gestrigen Mittwoch hatte Relief selbst in einer Stellungnahme über die Einreichung dieser Gegenklage berichtet.

Wie aus der NRx-Mitteilung hervorgeht, wird in der Gegenklage der Bruch und die Ablehnung der Kooperationsvereinbarung durch Relief dargelegt und "die Unwahrheit der Behauptungen von Relief hervorgehoben, über weltweite Rechte an Aviptadil zu verfügen, Phase-III-Forschungsarbeiten mit Aviptadil durchgeführt zu haben und über ein für den Menschen geeignetes Medikament zur Behandlung von Patienten zu verfügen", so die Meldung im Wortlaut.

Man habe daher Relief am heutigen Donnerstag darüber informiert, dass die Kooperationsvereinbarung nicht mehr in Kraft sei, da Relief die Vereinbarung gebrochen und abgelehnt habe.

Zudem werde in der NRx-Klage detailliert dargelegt, "dass Raghuram Selvaraju, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Relief, und Mitglieder des Managements und Mitarbeiter von Relief in der Vergangenheit in Angelegenheiten verwickelt waren, die zu strafrechtlichen Ermittlungen, Sanktionen, Geldstrafen und in einem Fall zu einer Inhaftierung geführt haben."

Schlichtungstermin Ende Februar

Während Relief in der Stellungnahme vom Mittwoch auf einen Schlichtungstermin im Februar verweist, hebt NRx in seiner aktuellen Mitteilung hervor, dass dieser Termin ursprünglich für Dezember angesetzt gewesen sei, Relief diesen aber verschoben habe.

Die Klage des US-Partners folgt nur wenige Monate, nachdem Relief selbst im vergangenen Herbst Klage gegen NRx und dessen CEO Jonathan Javitt eingereicht hatte. Relief wirft darin dem US-Partner die mehrfache Verletzung der Kooperationsvereinbarungen vor. Beide Unternehmen hatten im Frühjahr 2020 einen Vertrag zur Entwicklung und Vermarktung des Corona-Kandidaten Zyesami abgeschlossen.

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