LONDON (dpa-AFX) - Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser ist im abgelaufenen Jahr nur dank seiner jüngsten Übernahme und positiver Wechselkurse kräftig gewachsen. Der Umsatz kletterte um gut ein Fünftel auf 11,5 Milliarden Britische Pfund (knapp 13 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte. Allerdings verharrten die Erlöse bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Wechselkurseffekte auf dem Niveau des Vorjahres. Reckitt Benckiser machten unter anderem Cyberangriffe zu schaffen. Das Unternehmen, zu dem Marken wie Dettol, Durex und Scholl gehören, hatte bereits bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal im Oktober seine Umsatzerwartung dementsprechend gesenkt.

Nach einem soliden Schlussquartal kehre das Unternehmen zurück zu Wachstum, sagte Unternehmenschef Rakesh Kapoor. Die Schaffung von zwei Sparten - Gesundheit und Hygiene - würden für ein langfristiges Wachstum sorgen. Zudem liege die Integration von Mead Johnson im Zeitplan. Die Briten hatten den US-Babynahrungshersteller im Juni für 16,6 Milliarden Dollar gekauft. Nach der Übernahme verkaufte Reckitt Benckiser seine Lebensmittelabteilung an den US-Gewürzhersteller McCormick & Co für 4,2 Milliarden Dollar.

Für das laufende Jahr peilt Reckitt Benckiser einen Umsatz auf vergleichbarer Basis von zwei bis drei Prozent an. Im vierten Quartal setzte das Unternehmen bereits zwei Prozent mehr um. Die Aktie gab im frühen Handel um 2,3 Prozent nach. Der Ausblick sei "konservativ", schrieb Morgan Stanley.

Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn verbesserte sich im Gesamtjahr vor allem dank des Zukaufs um 18 Prozent auf 3,1 Milliarden Pfund. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp 6,2 Milliarden Pfund. Hier profitierte das Unternehmen von Milliardenerlösen durch den Verkauf der Lebensmittelsparte./mne/nas/fba