(neu: Schlusskurs, Analystenreaktionen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Rational hat die Anleger auch im neuen Jahr auf Belastungen durch die Corona-Krise eingestellt. Dies sorgte am Dienstag an der Börse für mächtig Verkaufsdruck, die Aktien des Großküchenausrüsters rutschten um 9,6 Prozent auf 713,00 Euro ab. Im Tief bedeuteten 686,00 Euro sogar das niedrigste Niveau seit November. Vor vier Wochen hatten sie noch rekordhohe 888 Euro gekostet.

Die Unvorhersehbarkeit mit Blick auf die Corona-Einschränkungen verunsicherten viele Kunden vor allem in der Hotellerie und Gastronomie stark, hieß es vom Unternehmen. Eine präzise Prognose sei nur schwer möglich. Rational geht daher für 2021 beim Umsatz lediglich von einem leichten Wachstum aus. Die Ebit-Marge (der Gewinn vor Steuern und Zinsen zum Umsatz) solle auf dem Vorjahresniveau bleiben.

Baader-Analyst Peter Rothenaicher nannte gerade die Profitabilitätsprognose "überraschend vorsichtig". Selbst wenn man mit Blick auf die Corona-Krise eine besonders konservative Planung unterstelle, sei sie enttäuschend. Der Experte der Privatbank sieht sich in seiner ohnehin skeptischen Einstufung mit einem Kursziel von 530 Euro bestätigt.

Mit 540 Euro ist Analyst Stefan Maichl von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) kaum optimistischer. "Angesichts der anhaltend hohen Investitionsunsicherheiten in der Gastronomie verwundert uns der vorsichtige Ausblick auf 2021 nicht", erklärte er. Am Kapitalmarkt sei aber mehr erwartet worden. "Die sehr hoch bewertete Aktie reagiert deshalb mit einem deutlichen Kursabschlag."

Es folgten diverse weitere kritische Analystenstimmen mit ersten Zielsenkungen. Die DZ Bank senkte den fairen Wert für die mit "Verkaufen" eingestuften Aktien auf 480 Euro. Von Independent Research gab es bei gleichem Votum eine Zielsenkung auf 460 Euro. Sebastian Kuenne von RBC hält derweil nur noch einen Kurs von 450 Euro für gerechtfertigt./ag/ajx/fba/tih/he