Berlin (Reuters) - Der Mobilfunker Telefonica Deutschland will die Umrüstung seines Funknetzes auf die Open-Ran-Technologie vorantreiben.

Ziel sei es, in den zwölf bis 18 Monaten nach dem Start des Roll-Outs im Herbst 1000 Mobilfunkstandorte mit Open-Ran auszustatten, sagte der für die Mobilfunknetze verantwortliche Manager Matthias Sauder der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Testweise sei Open-Ran bereits eingesetzt worden. "Wir werden das Ganze nun weiterentwickeln und in der ersten Jahreshälfte den Piloten weiter ausdehnen und zudem alle Frequenzbereiche aufnehmen."

Bei den bisherigen Tests arbeitet die Tochter des spanischen Telefonica-Konzerns genauso wie Rakuten in Japan mit dem US-Startup Altiostar zusammen. "Aber auch andere Hersteller öffnen sich hier mehr und mehr. Wir werden beispielsweise noch dieses Jahr Open-Ran-Tests mit Nokia vornehmen", sagte Sauder.

Die Open-Ran-Technologie ermöglicht es, dass die Hardware-Komponenten einer Basisstation sowie die notwendige Software nicht mehr von einem Anbieter kommen müssen. Technologiechef Mallik Rao sagte: "Open-Ran führt zu mehr Vielfalt im Mobilfunknetz und macht uns unabhängiger von einzelnen Herstellern. Das wird uns schon bald viel mehr Freiheiten im Zugangsnetz (Radio Access Network) geben." Gerade in Hinblick auf die Debatte um den Einsatz von Technologie des umstrittenen chinesischen Ausrüsters Huawei gilt die Trennung von Hardware und Software als attraktiv. Zudem versprechen sich Telekomkonzerne weltweit durch den größeren Wettbewerb durch neue Anbieter bessere Preise und schnellere Updates.