Wien (Reuters) - Geringere Vorsorgen für Kreditausfälle haben der Raiffeisen Bank International (RBI) zum Jahresstart mehr Gewinn eingebracht.

Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 22,2 Prozent auf 216 Millionen Euro, wie die in vielen Ländern Osteuropas und Russland tätige Bank am Freitag mitteilte. Das österreichische Institut schlug sich damit besser als erwartet: Analysten hatten laut einer Erhebung der Bank im Schnitt mit einem Nettogewinn von 188 Millionen Euro gerechnet. Am Ausblick hält die Bank fest.

Bankchef Johann Strobl zeigt sich mit der Entwicklung im ersten Quartal zufrieden. "Im März hat die Kreditnachfrage an Fahrt aufgenommen", sagte er. Dank des Fortschritts bei den Impfungen spüre man eine positive Stimmung. "Die wirtschaftliche Erholung ist sichtbar und wird sich in den kommenden beiden Jahren nachhaltig fortsetzen". Für die erste Jahreshälfte erwartet die RBI nach wie vor ein schwächeres Kreditwachstum. In der zweiten Jahreshälfte sollte die Nachfrage allerdings anziehen, bekräftigte die Bank.

Das Geldhaus mit Sitz in Wien zählt zu den größten Kreditgebern in Osteuropa. Für mögliche Kreditausfälle legte die RBI im ersten Quartal 79 Millionen Euro zur Seite, nach 153 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Anteil der faulen Kredite sank auf 1,8 (1,9) Prozent.

Die Betriebserträge schrumpften im Jahresvergleich um elf Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Dabei reduzierte sich der Zinsüberschuss um 13 Prozent auf 767 Millionen, hervorgerufen

durch Zinssenkungen und Währungsabwertungen insbesondere in Russland und der Ukraine. Der Provisionsüberschuss verringerte sich um drei Prozent auf 434 Millionen.

Bei der Kosten-Ertrags-Quote (Cost-Income-Ratio) bleibt die Bank bei ihrem Ziel von rund 55 Prozent. Abhängig von der Dynamik der Wirtschaftserholung sei dies möglicherweise bereits ab 2022 zu erreichen, hieß es. Für die harte Kernkapitalquote (CET1) bestätigt die RBI ebenfalls das mittelfristige Ziel von rund 13 Prozent. Im ersten Quartal lag sie bei 13,6 Prozent.