Wien (Reuters) - Hohe Vorsorgen für Kreditausfälle wegen der Corona-Krise haben der österreichischen Raiffeisen Bank International im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch eingebrockt.

Der Konzerngewinn sei um mehr als ein Drittel auf 804 Millionen Euro gesunken, teilte die stark in Osteuropa sowie in Russland tätige Bank am Freitag laut vorläufigen Zahlen mit. Die Aktionäre sollen nun für 2020 eine mehr als halbierte Dividende von 0,48 (1,0) Euro je Aktie erhalten. Allerdings erwäge der Vorstand eine zusätzliche Dividendenausschüttung, sobald die Empfehlung der Europäischen Zentralbank aufgehoben sei.

"Angesichts der sehr herausfordernden Rahmenbedingungen bin ich mit unserem Jahresergebnis zufrieden", fasste Bankchef Johann Strobl zusammen. Das Ergebnis sei Ausdruck eines stabilen Geschäftsmodells. Neben einem Rückgang der Kernerträge und Währungsabwertungen in osteuropäischen Ländern musste deutlich mehr für Kreditausfälle auf die Seite gelegt werden. Insgesamt habe die RBI bis Ende des Jahres 630 Millionen Euro für faule Kredite zurücklegen nach 234 Millionen Euro im Jahr davor. Die Bank mit Sitz in Wien zählt zu den größten Kreditgebern in Osteuropa. Die sogenannte Neubildungsquote sei um 42 Basispunkte auf 0,68 Prozent gestiegen.

Das Institut schlägt sich damit besser als erwartet. Analysten hatten laut Angaben auf der Internetseite der Bank im Schnitt mit einem Nettogewinn von 739 Millionen Euro gerechnet.

Die endgültigen Ergebnisse sollen am 17. März veröffentlicht werden. Dann will die Bank auch einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr geben.