FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag mit Abschlägen in den Handel gestartet. Der DAX verliert zum Start 0,7 Prozent auf 13.388 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 3.681 Punkte nach unten. Auf Grund der Sommerferien in vielen Ländern Europas wird erneut mit einem eher ruhigen und zurückhaltenden Geschäft gerechnet. Die Vorlagen seien wenig inspirierend. In Asien überwiegen Sorgen vor den Drohgebärden Chinas angesichts eines möglichen Besuchs von Repräsentantenhaus-Sprecherin Nancy Pelosi in Taiwan. Der Dollar wird zum Euro daher fester erwartet. Zudem hatte Goldman Sachs am Vorabend ihre Prognosen für Europa gesenkt und erwartet den Euro nun unter Parität zur US-Währung. Wegen der Energiekrise rechnet Goldman nur noch mit einem Wachstum von 0,4 statt 1,6 Prozent im kommenden Jahr.


   Notenbank in Australien hebt Leitzinsen an 

Unverändert steht die Zinspolitik der Notenbanken im Fokus, in Australien hat die Notenbank den Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte erhöht. Wichtigstes Datum der Woche ist der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Hier empfehlen die Marktstrategen der Helaba einen Blick die Zahl der offenen Stellen in den USA (Job Openings and Labor Turnover Survey). Diese sei extrem hoch und bis zuletzt auch weiter gestiegen. Zudem sei die Zahl der dauerhaft arbeitslos Gemeldeten im Trend rückläufig. All dies lasse auf einen robusten US-Arbeitsmarkt und auf anhaltend hohe Stundenlöhne schließen, die wiederum den allgemeinen Preisauftrieb begünstigten. Die Zahlen zum Arbeitsmarkt werden die Pläne der US-Notenbank wohl nicht durchkreuzen, das Leitzinsband nochmals zu erhöhen. Die Erwartungen sind zuletzt aber - zusammen mit den Renditen - zurückgekommen, was mit den zum Teil enttäuschenden Konjunkturzahlen zu erklären ist.


   Bei BP sprudelt der Gewinn 

Für die Aktie von BP geht es im frühen Handel um 4,1 Prozent nach oben. Die Kombination aus dem Anstieg von Ölpreis und Raffineriemargen hat den Gewinn nach oben schießen lassen. Gegenüber dem Vorjahr habe sich der operative Cashflow verdoppelt, der RC-Gewinn habe sich mit rund 8,5 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht, die Verschuldung wurde zurückgefahren. Die Dividende soll um gut 10 Prozent steigen und ein neues Rückkaufprogramm für 3,5 Milliarden Dollar starten.

Gute Zahlen gab es auch von der Raiffeisen Bank International (+8,5%), die ihr Konzernergebnis im zweiten Quartal fast verdreifachte. Das Wiener Geldhaus profitierte dabei von einem Gewinn aus dem Verkauf der Raiffeisenbank (Bulgaria), einer operativen Stärke und der Rubel-Aufwertung gegenüber dem Euro. Im Quartal stieg der Zinsüberschuss auf 1,2 Milliarden Euro von 986 Millionen Euro vor Jahresfrist. Der Provisionsüberschuss legte im Quartalsvergleich um 29 Prozent auf 882 Millionen Euro zu, insbesondere aufgrund anhaltend starker Kundenaktivitäten und dem Devisengeschäft in Russland.


   Siemens Gamesa bei deutlichem Umsatzrückgang erneut mit Verlust 

Siemens Gamesa hat im dritten Geschäftsquartal bei rückläufigem Umsatz erneut einen bereinigten operativen Verlust eingefahren. Neben den bekannten Problemen mit dem Hochlauf der neuen 5.X-Onshore-Turbinenplattform waren dafür höhere Kosten, fehlende Komponenten, aber auch Kosten für Reparaturen bestehender Anlagen verantwortlich. Der Umsatz sank unterdessen um 10 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro, der Ausblick wurde gesenkt. Um Siemens Gamesa enger führen zu können, will der Mutterkonzern Siemens Energy die ausstehenden 33 Prozent Aktien der Tochtergesellschaft aufkaufen und das Unternehmen von der spanischen Börse nehmen. Siemens Gamesa tendieren kaum verändert, Siemens Energy notieren 2 Prozent leichter.

Die Zahlen von Krones (+0,7%) zum ersten Halbjahr werden in einer ersten Einschätzung aus dem Handel als solide eingestuft. Der erwartet gute Auftragsbestand sorge für eine sichere Visibilität. Das Unternehmen habe es bisher verstanden, Materialengpässe und deutlich gestiegene Material- und Frachtkosten zu kompensieren. Ordereingang, Umsatz und EBITDA lägen in den ersten sechs Monaten leicht oberhalb der Erwartung. Das Unternehmen hebt für Umsatzwachstum, EBITDA-Ergebnismarge wie auch ROCE den Ausblick jeweils ans obere Ende des Zielkorridors an.

Symrise wird nach deutlichem Wachstum im ersten Halbjahr optimistischer für das Gesamtjahr. Der Duft- und Aromenhersteller hebt seine Umsatzerwartungen an und rechnet nun mit einem vergleichbaren Wachstum von deutlich mehr als 7 Prozent statt wie bisher mit 5 bis 7 Prozent. Im ersten Halbjahr wuchs das Geschäft vergleichbar - also ohne die Umsatzbeiträge von zwischenzeitlichen Zukäufen und Wechselkurseffekten - um 10,2 Prozent. Nominell stieg der Umsatz auch wegen des Rückenwinds von der Aufwertung des Dollar um 18,5 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) kletterte ebenfalls deutlich, aber mit 15,7 Prozent auf 486 Millionen Euro nicht ganz so stark wie die Einnahmen. Für die Aktie geht es 1,4 Prozent nach unten.


=== 
Aktienindex              zuletzt       +/- %       absolut       +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.685,77       -0,6%        -20,85          -14,3% 
Stoxx-50                3.650,82       -0,1%         -4,77           -4,4% 
DAX                    13.416,83       -0,5%        -62,80          -15,5% 
MDAX                   27.287,20       -0,5%       -140,73          -22,3% 
TecDAX                  3.104,14       -1,3%        -39,75          -20,8% 
SDAX                   12.737,33       -1,1%       -147,55          -22,4% 
FTSE                    7.422,83       +0,1%          9,41           +0,4% 
CAC                     6.417,63       -0,3%        -19,23          -10,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                   absolut         +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,70                     -0,08           +0,88 
US-Zehnjahresrendite        2,54                     -0,03           +1,03 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %  Di, 9:26 Uhr  Mo., 17:28 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0228       -0,3%        1,0240          1,0126   -10,1% 
EUR/JPY                   133,80       -0,9%        134,03          138,32    +2,2% 
EUR/CHF                   0,9739       -0,1%        0,9752          0,9753    -6,1% 
EUR/GBP                   0,8381       +0,1%        0,8387          0,8421    -0,3% 
USD/JPY                   130,85       -0,6%        130,84          136,60   +13,7% 
GBP/USD                   1,2202       -0,4%        1,2212          1,2024    -9,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,7712       -0,1%        6,7745          6,7691    +6,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                22.915,22       -0,5%     22.770,45       20.837,45   -50,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt   VT-Settl.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  93,98       93,89         +0,1%            0,09   +31,4% 
Brent/ICE                  99,56      100,03         -0,5%           -0,47   +33,7% 
GAS                               VT-Schluss                       +/- EUR 
Dutch TTF                 206,95      199,50         +3,1%            6,16  +229,3% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.772,41    1.772,23         +0,0%           +0,18    -3,1% 
Silber (Spot)              20,25       20,36         -0,5%           -0,11   -13,1% 
Platin (Spot)             914,20      910,99         +0,4%           +3,21    -5,8% 
Kupfer-Future               3,52        3,54         -0,7%           -0,03   -20,6% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 02, 2022 03:53 ET (07:53 GMT)