München (Reuters) - Die Corona-Sonderkonjunktur beim Biotech-Konzern Qiagen ebbt schneller ab als gedacht.

Das deutsch-niederländische Unternehmen senkte daher am Montag seine Umsatzprognose für das laufende Jahr. Der Umsatz werde 2021 wechselkursbereinigt um mindestens zwölf Prozent zulegen, erklärte der Hersteller von Corona-Tests. Bisher hatte Qiagen mit 18 bis 20 Prozent Zuwachs gerechnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll bei mindestens 2,42 Dollar je Aktie liegen; bisher hatte Qiagen eine Obergrenze von 2,46 Dollar gesetzt.

Im zweiten Quartal hat sich das Wachstum verlangsamt. Der Umsatz stieg währungsbereinigt nur noch um 24 Prozent auf 567,3 Millionen Dollar; zu Jahresbeginn war er noch um mehr als die Hälfte nach oben geschossen. Der Zuwachs sei aber höher als erwartet, betonte Qiagen. Während das Geschäft rund um die Corona-Bekämpfung von April bis Juni um 17 Prozent schrumpfte, wuchs das Geschäft in den anderen Bereichen stärker. Die Impf-Kampagnen hätten den Bedarf an Corona-Tests reduziert, erklärte Qiagen. Der Gewinn sei im zweiten Quartal um 21 Prozent auf 66 bis 67 Cent je Aktie gestiegen; erwartet hatte Qiagen nur 62 bis 64 Cent. Im laufenden dritten Quartal werde der Umsatz auf dem Vorjahresniveau von 483,3 Millionen Dollar verharren, der Gewinn je Aktie werde aber auf 52 bis 53 (2020: 58) Cent schrumpfen.

Mit den vorläufigen Quartalszahlen gab Qiagen auch ein neues Aktienrückkaufprogramm bekannt. Etwa zwei Millionen Aktien im Wert von rund 100 Millionen Dollar sollen am Markt erworben werden, um Aktienboni an Mitarbeiter ausschütten zu können.