VENLO (dpa-AFX) - Das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen hat im zweiten Quartal dank einer regen Nachfrage deutlich mehr umgesetzt und verdient. Endgültigen Zahlen zufolge kletterte der Gewinn unter dem Strich zwischen April und Juni um 35 Prozent auf 121,1 Millionen Dollar, wie die MDax-Firma am späten Donnerstagabend mitteilte. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,67 Dollar. Zudem startete der Konzern erst jüngst ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 100 Millionen Dollar.

An der Börse gehörte die Qiagen-Aktie am Freitag zu den größten Gewinnern im leicht schwächelnden MDax. Das Papier legte zuletzt um mehr als 2 Prozent zu auf 45 Euro. Vom Kurseinbruch nach der Prognosesenkung Mitte Juli hat sich die Aktie schon längst erholt. Die Anleger konzentrierten sich nun auf die anziehenden Gewinne und dürften kurz vor dem Wochenende aufgeatmet haben, dass das Unternehmen keine weiteren schlechten Nachrichten parat hatte. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie mit rund 5 Prozent im Plus, bleibt aber vom Februar erreichten Jahreshoch bei 47,50 Euro noch etwas entfernt.

Qiagen war vor rund zwei Wochen bei den Wachstumsambitionen für das Jahr zurückgerudert. Das Management stellt anstatt dem zuvor prognostizierten Umsatzplus von bis zu einem Fünftel nunmehr für 2021 einen Zuwachs von mindestens 12 Prozent zu konstanten Wechselkursen in Aussicht.

Grund für den getrübten Ausblick ist die sinkende Nachfrage nach Tests und Produkten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Der Konzern hofft jedoch, diesen Einbußen künftig Wachstum in den übrigen Produktgruppen ohne Covid-19-Bezug entgegensetzen zu können. Tatsächlich zog genau dort im vergangenen Quartal die Nachfrage kräftig an.

Wie bereits bekannt stieg der Konzernerlös im Berichtszeitraum um 28 Prozent - und 24 Prozent währungsbereinigt - auf rund 567 Millionen Dollar an. Wie ebenfalls bereits berichtet verschob sich dabei das Gewicht weiter zugunsten der Produkte ohne Covid-19-Bezug, die währungsbereinigt um 52 Prozent auf knapp 408 Millionen Dollar zulegten. Bei den Covid-19-Produkten musste der Konzern hingegen einen Rückgang um 17 Prozent hinnehmen, weil die Impfkampagnen zu einer geringeren Testnachfrage geführt hatten.

Für das laufende dritte Quartal rechnet das Management nun mit einer Stagnation der Erlöse und einem Rückgang beim Gewinn je Aktie, bevor es dann wieder aufwärts gehen soll./tav/mne/jha/