--Zuversichtlich für Gesamtjahr trotz erwarteter 4Q-Volatilität

--Umsatzprognose höher als bei Wettbewerber Adidas

--Margendruck bleibt auch wegen hoher Lagerbestände

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Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Puma hat im dritten Quartal Umsatz und operativen Gewinn weiter prozentual zweistellig gesteigert, aber auch den Margendruck aufgrund höherer Rohstoff- und Frachtpreise gespürt, der die Branche insgesamt belastet. Für die Prognose zum Gesamtjahr, die der Herzogenauracher Sportartikelhersteller beim Umsatz erst im vorigen Quartal angehoben hatte, sieht sich Puma auf Kurs.

"Für das vierte Quartal erwarten wir eine anhaltende Volatilität im Markt, sind aber zuversichtlich, dass wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr erreichen können", sagte Puma-Chef Björn Gulden.

Damit ist Puma in einer deutlich besseren Position als der in Herzogenaurach benachbarte Wettbewerber Adidas. Dieser hat vergangene Woche seine Unternehmensziele für das Gesamtjahr erneut gesenkt und rechnet zum Beispiel nur noch mit einem währungsbereinigten Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich - also deutlich unterhalb der Puma-Prognose. Auch beim Nachsteuergewinn könnte bei Adidas nach der Trennung von Kanye West 2022 möglicherweise weniger übrig bleiben als bei Puma.

Die Puma-Aktie notierte zu Handelsbeginn etwas schwächer als der DAX. Den RBC-Analysten zufolge wächst der Umsatz weiter dynamisch, die Bestätigung der Prognose sei angesichts des unsicheren Umfelds beruhigend. Leicht negativ sei das Wachstum bei den Lagerbeständen, das die ganze Branche belastet.


   Umfeld, Verbrauchernachfrage, Margenentwicklung sehr unsicher 

Im Gesamtjahr will die Puma SE "trotz des sehr unsicheren Umfelds" weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren Zehnerprozentbereich schaffen sowie einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 600 und 700 Millionen Euro. Davon hatte Puma nach den ersten neun Monaten bereits 600,1 Millionen Euro eingefahren. Entsprechend soll sich der Konzerngewinn weiter verbessern.

Dabei werde die Entwicklung bei Rohertragsmarge und Kostenquote stark davon abhängen, wie sich die Belastungen im geopolitischen und makroökonomischen Umfeld auf die Verbrauchernachfrage auswirken. Das Geschäft in China sei weiterhin durch Covid-19-Lockdowns eingeschränkt, höhere Fracht- und Rohstoffkosten belasteten die Margen. Ebenfalls zu Lasten der Margen gingen höhere Lagerbestände sowohl bei Händlern als auch bei den Herstellern, die zu verstärkten Rabattaktionen in der Branche sowie späteren und zurückhaltenderen Bestellungen durch die Händler führen könnten, so Puma.

Im Zeitraum Juli bis September steigerte der DAX-Konzern das EBIT um 13 Prozent auf 257,7 Millionen Euro. Die EBIT-Marge verschlechterte sich allerdings auf 10,9 von 12,0 Prozent.

Gulden zufolge haben verbesserte Produktverfügbarkeit aufgrund einer stabileren Lieferkette, ein besser als erwarteter Durchverkauf sowie Pumas anhaltende globale Markendynamik "alle negativen externen Faktoren mehr als ausgeglichen" im dritten Quartal. Die Nachfrage nach Schuhen sei "anhaltend stark", allerdings würden die Einzelhändler "aufgrund der hohen Vorratsbestände im Markt, vor allem bei Textilien", vorsichtiger bestellen als vor einem Jahr.

Nach Steuern und Dritten stieg der Gewinn um 1,8 Prozent auf 146,4 Millionen Euro, hier habe der Rückgang des Finanzergebnisses aufgrund von Währungseffekten den Anstieg geschmälert. Je Aktie betrug der Gewinn 0,98 nach 0,96 Euro im Vorjahr.

Der Umsatz stieg auf 2,354 Milliarden von 1,9 Milliarden Euro, währungsbereinigt ein Plus von knapp 17 Prozent. Alle Regionen trugen laut Mitteilung zum Umsatzwachstum bei, erstmals auch Asien-Pazifik in diesem Jahr, allerdings außerhalb von China. Dort belasteten Covid-19-Restriktionen weiter das Geschäft.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/smh

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October 26, 2022 03:38 ET (07:38 GMT)