FRANKFURT (Dow Jones)--Puma-Chef Björn Gulden rechnet einem Zeitungsbericht zufolge auch 2021 mit großen Unsicherheiten. Ob 2021 die ursprünglich für 2020 angepeilten Ziele erreicht werden könnten, sei völlig unklar, obwohl die Auftragslage für das kommende erste Halbjahr gut sei, sagte Gulden dem Handelsblatt.

"Das Umfeld empfinde ich als super-unsicher, es ist schwierig zu planen", zitiert das Handelsblatt den Puma-CEO in einer Vorab-Zusammenfassung eines Interviews, die am Montag veröffentlicht wurde.

Ziel sei es zuletzt gewesen, aus 2021 zu machen, was 2020 hätte werden können. "Ob das noch möglich ist angesichts der zweiten Welle, wissen wir jetzt nicht", sagte Gulden laut Handelsblatt. "Momentan sind annähernd 50 Prozent unserer eigenen Läden in Europa zu."

Insgesamt stehe der im MDAX notierte Konzern derzeit aber ordentlich da. "Der Auftragsbestand für die nächsten sechs Monate ist sehr gut", so Gulden. Die Händler hätten bislang noch keine Aufträge storniert. Allerdings seien zuletzt einige Lieferungen nicht raus gegangen, weil die Läden gerade geschlossen wurden, vor allem in Frankreich, Großbritannien und Polen.

Puma hatte sich wie Wettbewerber Adidas im Frühjahr eine zusätzliche Kreditlinie von 900 Millionen Euro gesichert, an der die staatseigene KfW mit 625 Millionen Euro beteiligt ist. Während der Laufzeit darf keine Dividende ausgeschüttet werden. Adidas hat sich inzwischen durch Anleihen refinanziert, die durch Kreditratings mit Standard & Poor's und Moody's erleichtert wurden, und den KfW-Kredit abgelöst.

Puma ist CEO Gulden zufolge damit noch nicht so weit. "Die Kreditlinie läuft noch bis nächstes Frühjahr. Wenn ein Ende der Corona-Krise absehbar ist, werden wir sicherlich diese Kreditlinie durch andere Finanzierungen ablösen", sagte Gulden dem Handelsblatt. Von der Kreditlinie habe Puma bislang "noch keinen Cent abgezogen. Sie steht uns nur zur Verfügung, und wir zahlen Bereitstellungsgebühren zu Marktkonditionen", so der CEO.

Puma hat sich mit den Zahlen zum dritten Quartal immer noch keine Prognose für das Gesamtjahr zugetraut, erwartet aber einen EBIT-Gewinn.

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November 30, 2020 09:09 ET (14:09 GMT)