Am sogenannten Tag Russlands wird die Filiale der Fast-Food-Kette am Puschkin-Platz unter neuem Eigentümer und mit neuem Logo wiedereröffnet, ausgerechnet da, wo der als Symbol des US-Kapitalismus geltende Burger-Brater 1990 in Russland vielbeachtet an den Start gegangen war.

Lizenznehmer Alexander Gowor kündigte an, die Kette auf 1000 Standorte im ganzen Land auszudehnen und innerhalb von zwei Monaten alle früheren McDonald's-Restaurants unter neuem Namen wieder zu eröffnen. Zunächst startet er mit 15 Filialen in und um Moskau. Das berühmte Logo der US-Burgerkette bekommt ebenfalls einen Nachfolger: zwei Pommes und eine Burgerfrikadelle vor grünem Hintergrund. Noch nicht bekannt ist der neue Name.

Infolge der Russland-Invasion in die Ukraine hatte McDonald's seine Schnellrestaurants im vorigen Monat an Gowor verkauft. Zuvor hatte der Konzern bereits entschieden, seine 847 Restaurants in Russland wegen des Einmarsches vorübergehend zu schließen. Der US-Riese stellt sich im Zuge der Verkaufs auf eine Abschreibung in Höhe von rund 1,2 bis 1,4 Milliarden Dollar ein.

Ob die neue Marke so erfolgreich sein wird wie zuvor McDonald's, bleibt allerdings abzuwarten. Es dauere Jahrzehnte, eine Marke aufzubauen, erklärte Peter Gabrielsson, Professor für Internationales Marketing an der finnischen Universität Vaasa. "Es ist wichtig, wie die Reaktion sein wird, und sicherlich werden die Leute Vergleiche mit McDonald's anstellen."

McDonald's galt in der ehemaligen Sowjetunion einst als Symbol des US-Kapitalismus und hatte 1990 die erste Filiale dort eröffnet. Mehr als 5000 Menschen kamen damals zur Burger-Premiere.

Zahlreiche westliche Konzerne haben sich nach dem Angriff auf die Ukraine und den folgenden Sanktionen des Westens aus Russland zurückgezogen. Der US-Burger-Brater erwirtschaftete im vergangenen Jahr etwa neun Prozent beziehungsweise zwei Milliarden Dollar seines Umsatzes in Russland und der Ukraine.

(Bericht von Matt Scuffham and Gareth Jones, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Myria Mildenberger und Olaf Brenner; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)