LONDON (dpa-AFX) - Dem britischen Lebensversicherer Prudential hat die geplante Abspaltung seiner US-Sparte Jackson einen Milliardenverlust eingebrockt. Wegen einer Abschreibung von 5,7 Milliarden US-Dollar auf die US-Beteiligung stand für das erste Halbjahr unter dem Strich ein Minus von gut vier Milliarden Dollar (3,4 Mrd Euro), wie Prudential am Mittwoch in London mitteilte. Ohne diesen Effekt wäre der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 77 Prozent auf fast 1,1 Milliarden Dollar gestiegen.

Prudential will sich künftig ganz auf die wachstumsstarken Regionen Asien und Afrika konzentrieren. Dort wuchs das Neugeschäft im ersten Halbjahr um 17 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Die Bruttoprämieneinnahmen legte um fünf Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar zu. Für die Prudential-Aktie ging es am späten Vormittag in London um 1,6 Prozent nach oben.

Nachdem der Konzern seine Europa-Sparte M&G bereits 2019 abgespalten hat, soll die Ausgliederung von Jackson nun im September vollzogen werden, wenn die Aktionäre zustimmen. Geplant ist kein klassischer Börsengang. Vielmehr sollen die Prudential-Aktionäre direkt Aktien von Jackson erhalten. Der Konzern will zunächst mit 19,7 Prozent an Jackson beteiligt bleiben. Für die Zeit nach der Abspaltung denkt die Prudential-Führung weiterhin über eine Kapitalerhöhung nach, die sich auf 2,5 bis 3 Milliarden Dollar belaufen könnte./stw/zb/eas