Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Prosiebensat1 Media SE hat im ersten Quartal bei höheren Erlösen etwas weniger verdient. Der MDAX-Konzern profitierte von einem kräftigen Wachstum der TV-Werbeerlöse, während das operative Ergebnis wie angekündigt durch Investitionen geschmälert wurde. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern trotz Ukraine-Kriegs, Pandemie und der Eintrübung des Konsumklimas.

Der Umsatz legte im Zeitraum von Januar bis März um 2 Prozent auf 954 Millionen Euro zu. Analysten hatten mit 945 Millionen Euro gerechnet. Wachstumstreiber war einmal mehr das Entertainment-Segment, das das lineare Fernsehen umfasst und den größten Unternehmensbereich darstellt. Hier kletterte der Umsatz um 9 Prozent auf 663 Millionen Euro. Die Werbeerlöse legten im Quartal um 10 Prozent zu.

Im Segment Commerce & Ventures, in dem Prosieben Online-Shops und Portale bündelt, sank der Umsatz unter anderem wegen des Verkaufs der Beteiligungen moebel.de und Amorelie auf 160 Millionen Euro von 187 Millionen im Vorjahr. Aber auch organisch sank der Umsatz, etwa weil die hohen Energiepreise das Geschäft des Vergleichsportals Verivox belasten.

Im dritten Segment, dem Geschäft mit Dating-Portalen, sank der Umsatz auf 132 von 141 Millionen Euro. Prosieben hatte die amerikanische Meet Group übernommen. Den Börsengang der neu geformten Parship Meet Group hat der Konzern wegen des widrigen Marktumfelds jüngst auf Eis gelegt, will ihn aber durchführen, sobald sich das Marktumfeld wieder aufhellt.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Konzerns sank um 14 Prozent auf 123 Millionen Euro. Analysten hatten etwas weniger erwartet. Prosieben hatte wegen Investitionen ins Programm ein niedrigeres Ergebnis angekündigt. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern stieg um 14 Prozent auf 42 Millionen Euro.

Im laufenden Jahr strebt Prosieben weiterhin ein Umsatzwachstum auf rund 4,6 (Vorjahr: 4,5) Milliarden Euro und ein in etwa stabiles bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 840 Millionen Euro an. Beim Umsatz gibt sich Prosieben einen Spielraum von 100 Millionen Euro nach oben oder unten, beim EBITDA von 25 Millionen.

Die durch den Krieg ausgelösten Unsicherheiten beeinflussen den Ausblick auf die Geschäftsentwicklung derzeit nicht, so Prosieben. Weitere Entwicklungen seien aktuell nach wie vor schwer abschätzbar und Prognosen daher mit Unsicherheiten behaftet.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/sha

(END) Dow Jones Newswires

May 12, 2022 01:32 ET (05:32 GMT)