FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktionäre der Prosiebensat1 Media SE haben den Aufsichtsrat trotz des Widerstands des Großaktionärs MFE-Mediaforeurope entlastet. Wie Prosieben mitteilte, wurde das Gremium mit 52,01 Prozent der abgegebenen Stimmen entlastet. 47,99 Prozent stimmten gegen die Entlastung des Aufsichtsrats unter Führung des scheidenden Chefkontrolleurs Werner Brandt. Der von der Familie Berlusconi kontrollierte Medienkonzern MFE hatte im Vorfeld angekündigt, dem Aufsichtsrat die Entlastung zu verweigern.

MFE, die direkt 21,6 Prozent der Stimmrechte an Prosieben hält und inklusive Finanzinstrumenten Zugriff auf weitere Stimmrechte hat, konnte sich damit nicht durchsetzen. Die Präsenz der Aktionäre bei der Hauptversammlung lag bei 50,7 Prozent.

Der italienische Konzern hatte die fehlende Transparenz im Nachfolgeprozess an der Spitze des Aufsichtsrates moniert. Letztlich verzichtete MFE aber auf einen eigenen Kandidaten für das Kontrollgremium und kündigte an, die Wahl von Brandts Nachfolger Andreas Wiele zu unterstützen.

Wiele wurde auf der Hauptversammlung mit 99,3 Prozent in den Aufsichtsrat gewählt. Auch Bert Habets wurde neu in den Aufsichtsrat gewählt. Rolf Nonnenmacher, seit 2015 Teil des Gremiums, wurde bestätigt.

Der Vorstand wurde mit 99,45 Prozent der abgegebenen Stimmen entlastet. MFE hatte angekündigt, für die Entlastung des Vorstands zu stimmen.

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DJG/mgo/smh

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May 05, 2022 09:51 ET (13:51 GMT)