FRANKFURT (Dow Jones)--Die Abwärtsbewegung an den europäischen Aktienmärkten lief am Montag erst einmal aus. Nach einem Start im Minus drehten die Indizes im Verlauf ins Plus. Zum einen wurde im Handel darauf verwiesen, dass die Verkäufe in Folge des Hexensabbat am Freitag ausliefen. Zudem notierte die Wall Street zwischenzeitlich im Plus. Aber auch ein Minus von 660 Punkten im DAX an den vergangenen vier Handelstagen sprach zumindest für eine technisch bedingte Erholung.

Der DAX schloss 0,5 Prozent höher bei 12.803 Punkten, nachdem er am Vormittag noch 1 Prozent im Minus notiert hatte. Der Euro-Stoxx-50 ging unverändert bei 3.499 Punkten aus dem Handel. Auffallend war das Minus von rund 5 Prozent an der Börse in Istanbul. Der Handel verlief einmal mehr nervös, auch im Hinblick auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch.

Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Fed den Leitzins um 75 oder sogar um 100 Basispunkte erhöht. Klar ist, dass die Fed auch in den kommenden Monaten die Zinsen weiter erhöht. Doch damit nicht genug. Am Donnerstag folgen dann die Schweizerische Nationalbank wie auch die Bank of England, die die Leitzinsen weiter nach oben schrauben dürften. Die Renditen an den Anleihenmärkten sind bereits vorgelaufen und bieten zumindest mit ihren positiven Sätzen eine Alternative für die Investoren. Am Montag liefert die Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren 1,80 Prozent und damit 3 Basispunkte mehr als am Freitag. Die Börse in London blieb wegen des Nationalen Feiertags zur Beisetzung von Queen Elizabeth II. geschlossen.


   Gutes Interesse an Porsche-Börsengang 

Weitgehend den Erwartungen entsprachen die Details zum Börsengang von Porsche. Die Preisspanne für die Vorzugsaktien der Porsche AG liegt bei 76,50 bis 82,50 Euro. Hochgerechnet entspricht das einer Bewertung des Unternehmens von rund 70 bis etwa 75 Milliarden Euro, das liegt in etwa in der Mitte der Marktprognosen. Der DAX-Konzern Volkswagen peilt bei dem Börsengang von Porsche Einnahmen von 8,7 Milliarden bis 9,4 Milliarden Euro an. Marktteilnehmer rechnen mit einer guten Nachfrage nach den neuen Porsche-Aktien. Sowohl von institutioneller Seite als auch von Seiten der Privatanleger dürfte das Interesse groß sein, so ein Marktteilnehmer. "Damit dürfte das IPO eher im oberen Rand der Spanne kommen, wenn die Volatilität nicht stark zunimmt", meinte er. VW stiegen um 1,1 Prozent und Porsche SE erhöhten sich um 3,5 Prozent.

Nach dem Abschluss der im Zuge des Börsengangs der Porsche AG geplanten Transaktion (Porsche SE wird 25 Prozent plus 1 Stammaktie der Porsche AG in zwei Tranchen von der Volkswagen AG erwerben) partizipiere die Porsche SE über die Dividendenzahlungen sowohl indirekt über die VW-Beteiligung als auch direkt an den Dividendenzahlungen der Porsche AG, stellten die Analysten der DZ Bank heraus.


   M6 und TF1 sagen Fusion ab 

Auch Medienaktien standen nach der gescheiterten Fusion von M6 (-3,4%) und TF1 (-2,3%) unter Druck. TF1, die zu Bouygues gehört, und die von Bertelsmann kontrollierte M6 haben entsprechende Pläne aufgegeben. Hintergrund sind die hohen kartellrechtlichen Auflagen. Die Fusionsbemühungen wurden in der Medienlandschaft genau beobachtet, leidet der Sektor doch unter fallenden Werbeeinnahmen und der Konkurrenz durch Streamingdienste. Der Sektor der Medienwerte verlor 0,2 Prozent. Unter den Sub-Indizes fielen die Ölwerte im Schnitt um 0,6 Prozent. Hier belastete die Sorge vor einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums.

1&1 gaben um 0,6 Prozent nach, hier belastete die Nachricht, dass sich der Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes verzögert. Das Zwischenziel von 1.000 5G-Standorten wird einer Unternehmensmitteilung zufolge voraussichtlich erst im Sommer nächsten Jahres erreicht und nicht wie geplant zum Ende dieses Jahres.

Cropenergies knickten um 13,6 Prozent ein. Das Unternehmen muss wegen sinkender Preise für Ethanol und hoher Energiekosten möglicherweise seine Produktion drosseln.


=== 
Index                  Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                         stand      absolut         in %           seit 
.                                                          Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50          3.499,49        -0,92        -0,0%         -18,6% 
Stoxx-50               3.453,14        -0,90        -0,0%          -9,6% 
Stoxx-600                407,87        -0,37        -0,1%         -16,4% 
XETRA-DAX             12.803,24       +61,98        +0,5%         -19,4% 
FTSE-100 London            0,00         0,00         0,0%          -2,0% 
CAC-40 Paris           6.061,59       -15,71        -0,3%         -15,3% 
AEX Amsterdam            665,43        +0,60        +0,1%         -16,6% 
ATHEX-20 Athen         2.008,20        -4,53        -0,2%          -6,3% 
BEL-20 Brüssel         3.582,72        -9,60        -0,3%         -16,9% 
BUX Budapest          40.261,73      +204,55        +0,5%         -20,6% 
OMXH-25 Helsinki       4.563,12       -38,97        -0,8%         -17,4% 
ISE NAT. 30 Istanbul   3.440,71      -227,19        -6,2%         +69,9% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.578,22        -9,73        -0,6%         -15,3% 
PSI 20 Lissabon        5.845,51        -6,20        -0,1%          +4,8% 
IBEX-35 Madrid         7.993,20        +8,50        +0,1%          -8,3% 
FTSE-MIB Mailand      22.140,73       +29,84        +0,1%         -19,1% 
RTS Moskau             1.272,66        -2,37        -0,2%         -20,3% 
OBX Oslo               1.073,92        -8,11        -0,7%          +0,5% 
PX  Prag               1.215,38        -4,91        -0,4%         -14,8% 
OMXS-30 Stockholm      1.877,92        -3,59        -0,2%         -22,4% 
WIG-20 Warschau        1.527,25       +25,34        +1,7%         -32,6% 
ATX Wien               2.924,24        +9,88        +0,3%         -24,0% 
SMI Zürich            10.617,01        +6,36        +0,1%         -17,5% 
* zu Vortagsschluss 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 8:10 Uhr  Fr., 17:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0003        -0,1%        0,9979          1,0021   -12,0% 
EUR/JPY                143,38        +0,2%        143,04          143,25    +9,6% 
EUR/CHF                0,9665        +0,1%        0,9660          1,0377    -6,8% 
EUR/GBP                0,8770        +0,0%        0,8763          0,8771    +4,4% 
USD/JPY                143,31        +0,3%        143,34          142,94   +24,5% 
GBP/USD                1,1407        -0,1%        1,1388          1,1425   -15,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,0090        +0,1%        7,0205          7,0142   +10,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.138,07        -1,7%     18.463,24       19.702,97   -58,6% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               85,15        85,11         +0,0%           +0,04   +20,0% 
Brent/ICE               91,48        91,35         +0,1%           +0,13   +23,7% 
GAS                            VT-Settlem.                       +/- EUR 
Dutch TTF              175,10       187,79         -6,8%          -12,69  +205,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.671,43     1.674,95         -0,2%           -3,52    -8,6% 
Silber (Spot)           19,38        19,58         -1,0%           -0,20   -16,9% 
Platin (Spot)          919,10       906,55         +1,4%          +12,55    -5,3% 
Kupfer-Future            3,53         3,54         -0,5%           -0,02   -20,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 19, 2022 12:17 ET (16:17 GMT)